![]() Laut einer australischen Studie enden 1,2 von 1.000 Sprüngen in der Vielseitigkeit mit einem Sturz. © Henry Bucklow |
Die Vielseitigkeit steht seit Jahren in der Diskussion. Schwere Unfälle, teilweise mit Todesfolge für Pferd oder Reiter, lassen immer wieder Fragen laut werden, ob diese Sparte der Reiterei in ihrer aktuellen Form möglicherweise zu gefährlich für Mensch und Tier ist.
Inwieweit sich die Risiken des Vielseitigkeitssports wissenschaftlich messen lassen, versuchte die australische Wissenschaftlerin Denzil O’Brien herauszufinden. Über mehrere Jahre hinweg sammelte sie Daten über Unfälle und Verletzungen, die mit der Ausübung des Sports in Zusammenhang standen. Diese beinhalteten auch Unfälle mit Todesfolge für den Reiter.
Zusammen mit dem australischen Anästhesisten und Traumatologen Dr. Bruce Paix durchforstete O’Brien anerkannte Print- und Online-Medien auf der Suche nach einschlägigen Artikeln, die von tödlichen Unfällen in der Vielseitigkeit berichteten. Das Forscherteam stieß bei seiner Suche auf insgesamt 59 Todesopfer seit dem Jahr 1993.
Wie O’Brien berichtet, waren tödliche Unfälle in allen Klassen zu verzeichnen: vom Pony-Club-Bewerb (3) über nationale Meisterschaften (34) bis hin zum höchsten FEI-Niveau (15). Sieben der Fälle waren nicht eindeutig zuzuordnen. Bei den Verunglückten handelte es sich um 25 Männer und 34 Frauen im Alter zwischen 12 und 64 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 32 Jahren.
Die meisten Todesopfer waren nach „rotational falls“ zu beklagen, Stürze bei denen sich Pferd und Reiter miteinander überschlagen. Das Risiko, dass das Pferd bei einem solchen Unfall auf seinem Reiter landet und diesen lebensgefährlich verletzt, gilt hierbei als besonders hoch. 41 der Rotationsstürze endeten für den betroffenen Reiter bzw. die betroffene Reiterin tödlich. Bei acht der dokumentierten Todesfälle war der genaue Sturzvorgang nicht bekannt.
Obwohl die Forschungsarbeit die Risiken des Vielseitigkeitssports für Pferde nicht beleuchtet, berichtet O’Brien, dass seit Juni 2005 zumindest 74 vierbeinige Athleten während oder unmittelbar nach Geländeprüfungen zu Tode kamen. Das sind durchschnittlich sieben pro Jahr. „Das Schicksal von Vielseitigkeitspferden war bis vor kurzem nicht gut dokumentiert“, so O’Brien. Abgesehen von der Erfolgsdatenbank existiere kein zentrales Aufzeichnungssystem. Doch das Thema werde in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist O’Brien überzeugt. „Die steigende Abneigung der Öffentlichkeit den Tod von Tieren zu Unterhaltungszwecken in Kauf zu nehmen wird zweifellos auch für die Vielseitigkeit immer mehr zum Thema werden, wie sie es schon bei Hindernisrennen der Fall ist."
Inwieweit sich die Risiken des Vielseitigkeitssports wissenschaftlich messen lassen, versuchte die australische Wissenschaftlerin Denzil O’Brien herauszufinden. Über mehrere Jahre hinweg sammelte sie Daten über Unfälle und Verletzungen, die mit der Ausübung des Sports in Zusammenhang standen. Diese beinhalteten auch Unfälle mit Todesfolge für den Reiter.
Zusammen mit dem australischen Anästhesisten und Traumatologen Dr. Bruce Paix durchforstete O’Brien anerkannte Print- und Online-Medien auf der Suche nach einschlägigen Artikeln, die von tödlichen Unfällen in der Vielseitigkeit berichteten. Das Forscherteam stieß bei seiner Suche auf insgesamt 59 Todesopfer seit dem Jahr 1993.
Wie O’Brien berichtet, waren tödliche Unfälle in allen Klassen zu verzeichnen: vom Pony-Club-Bewerb (3) über nationale Meisterschaften (34) bis hin zum höchsten FEI-Niveau (15). Sieben der Fälle waren nicht eindeutig zuzuordnen. Bei den Verunglückten handelte es sich um 25 Männer und 34 Frauen im Alter zwischen 12 und 64 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 32 Jahren.
Die meisten Todesopfer waren nach „rotational falls“ zu beklagen, Stürze bei denen sich Pferd und Reiter miteinander überschlagen. Das Risiko, dass das Pferd bei einem solchen Unfall auf seinem Reiter landet und diesen lebensgefährlich verletzt, gilt hierbei als besonders hoch. 41 der Rotationsstürze endeten für den betroffenen Reiter bzw. die betroffene Reiterin tödlich. Bei acht der dokumentierten Todesfälle war der genaue Sturzvorgang nicht bekannt.
Obwohl die Forschungsarbeit die Risiken des Vielseitigkeitssports für Pferde nicht beleuchtet, berichtet O’Brien, dass seit Juni 2005 zumindest 74 vierbeinige Athleten während oder unmittelbar nach Geländeprüfungen zu Tode kamen. Das sind durchschnittlich sieben pro Jahr. „Das Schicksal von Vielseitigkeitspferden war bis vor kurzem nicht gut dokumentiert“, so O’Brien. Abgesehen von der Erfolgsdatenbank existiere kein zentrales Aufzeichnungssystem. Doch das Thema werde in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist O’Brien überzeugt. „Die steigende Abneigung der Öffentlichkeit den Tod von Tieren zu Unterhaltungszwecken in Kauf zu nehmen wird zweifellos auch für die Vielseitigkeit immer mehr zum Thema werden, wie sie es schon bei Hindernisrennen der Fall ist."