Gesundheit

West-Nil-Virus breitet sich weiter aus

Ein Artikel von Pamela Sladky | 18.09.2019 - 10:44
14340960345718.jpg

Das West Nil Virus wird durch Stechmücken hauptsächlich auf Vögel übertragen, aber auch Menschen und Pferde können infiziert werden.  

2018 wurde das West-Nil-Virus erstmals bei einem Pferd in Deutschland festgestellt. 2019 hat sich diese Zahl bereits auf fünf erhöht, wie das Friedrich-Löffler-institut am 12. September in einer Presseaussendung mitteilte. Betroffen waren erneut die Regionen Sachsen und Sachsen-Anhalt, weshalb für Experten fest steht, dass der Erreger erfolgreich in deutschen Stechmücken, den wichtigsten Überträgern des Virus, überwintert hat.

Bei Pferden verläuft eine WNV-Infektion überwiegend symptomlos. Etwa ein Viertel der infizierten Tiere zeigt fiebrige Allgemeinerkrankungen, die in wenigen Fällen zu deutlichen zentralnervösen Ausfallerscheinungen wie Stolpern, Hinterhandlähmungen, Ataxien, allgemeine Schwäche, Muskelzittern und Lähmungen, bisweilen auch mit Todesfolge, führen können. Zwar besteht die Chance, dass Pferde mit klinischen Anzeichen die Infektion überleben, oft jedoch bleiben lebenslang neurologische Schäden zurück.  

Einmal ausgebrochen, lässt sich die Krankheit als solche nicht behandeln, nur die Symptome können therapiert werden. Anders als beim Menschen stehen für Pferde derzeit jedoch drei Impfstoffe zur Verfügung. Geimpfte Tiere können sich zwar weiterhin mit WNV infizieren, allerdings werden die klinischen Ausprägungen weitestgehend verhindert. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin rät deshalb, Pferde in den betroffenen Gebieten gegen das Virus impfen zu lassen.
 

Zahlen in Österreich konstant

Eine ähnliche Situation wie in Deutschland bietet sich derzeit auch in Österreich. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) musste im Oktober 2016 erstmals ein Pferd aus Niederösterreich aufgrund fortschreitender neurologischer Symptome, hervorgerufen durch WNV, an der Veterinärmedizinischen Universität Wien eingeschläfert werden. Seither wurden in jedem Jahr Neuinfektionen registriert. Die Zahlen bleiben allerdings konstant: Im Spätsommer 2017 wurden drei weitere klinisch relevante Fälle von equinen WNV-Infektionen in Niederösterreich nachgewiesen, ein Pferd wurde aufgrund der Schwere der Symptome erlöst. 2018 gab es laut AGES drei Fälle von WNV bei Pferden, 2019 stehen bislang zwei identifizierte WNV-Infektionen bei Pferden aus dem Raum Wien/Niederösterreich zu Buche.

Quellen: Friedrich-Löffler-Institut, AGES