Aktuell

Ein Wiehern aus dem Untergrund führt Retter zu verunglücktem Pony

Ein Artikel von Pamela Sladky | 25.02.2020 - 11:43
Rettungsaktion_Pony_flo.jpg

Rund vier Meter unter der Erde fand Rosie Wilson ihre vermisste Ponystute Flo in einem verschütteten ehemaligen Bergbauschacht. © Rosie Wilson Facebook

Als Ponybesitzerin Rosie Wilson bemerkte, dass die dreijährige Welsh-A-Stute Boothsdale Starflower (Flo)  nicht bei ihren Kumpels auf der Weide stand, begab sie sich zusammen mit Stallbesitzerin Jo auf die Suche.“ Bei Jos Kontrollbesuch am Morgen war alles in Ordnung gewesen. Aber als wir dann kamen, war Flo plötzlich nicht mehr da“, berichtet Rosie Wilson im Gespräch mit Horse & Hound.

Die Suche der Freundinnen blieb erfolglos, bis Jo tief aus dem Untergrund ein Wiehern hörte. „Man konnte gerade noch ein kleines Bisschen von Flo erkennen“ schildert Wilson. „In mir ist sofort Panik aufgestiegen. Ich dachte nur: Wird sie das gut überstehen und wie sollen wir sie da überhaupt rausbekommen?“

Die Ponystute war in einem Erdloch gefangen, das früher vermutlich zu einem Minenschacht gehört hatte. Offenbar war durch den starken Regen der vergangenen Tage der Boden aufgeweicht und der Schacht freigelegt worden. 

Rosie Wilson alarmierte ihren Tierarzt, der seinerseits Freunde anrief, die sich mit einem Bagger auf den Weg zum Unglücksort machte. In der Zwischenzeit sprachen die beiden Freundinnen beruhigend auf die Schimmelstute ein. „Flo war ganz ruhig aber wir dachten, es würde ihr Sicherheit geben, wenn sie uns hören kann.“
 

Kaum Platz

Beim Eintreffen des Baggers besprach man die weitere Vorgehensweise. Die größte Sorge waren die beengten Verhältnisse für Pony Flo. „Wir hatten Angst, dass sie beim Anblick des Baggers in Panik gerät und versuchen würde selbst irgendwie aus dem Loch zu klettern und sich dabei verletzen könnte.“ Trotz dieser Bedenken entschied man sich gegen eine Sedierung. „Wir dachten, sie wird ihre ganze Kraft brauchen um da rauszukommen.“

Cooles Pony

Die Sorgen waren unbegründet. Obwohl ihr der Bagger bei der Befreiungsaktion gefährlich nahe kam, behielt Flo die Nerven. Kaum, dass ein Stück der Wand abgetragen war, sprang die Stute aus dem Loch und trabte ins Freie. In ihrer Zucht legt Rosie Wilson Wert auf ein ruhiges Temperament. Davon hat Flo offenbar eine große Portion abbekommen.  

"Im Nachhinein kommen einem alle möglichen Was-wäre-wenns in den Sinn. Was wäre, wenn wir sie nicht gefunden hätten? Das ist für mich der schlimmste Gedanke.", sagt Wilson. „Wir hätten leicht an diesem Loch vorbeigehen können, wenn sie nicht auf sich aufmerksam gemacht hätte. Gott sei gedankt für stimmgewaltige Ponys!“