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Charlotte Dobretsberger und Vally K liegen nach einem starken Geländeritt auf Rang sechs in der Einzelwertung. © Michael Graf

Wr. Neustadt: Deutschland weiter voran, Österreich im Gelände glücklos

Ein Artikel von Pamela Sladky | 01.07.2017 - 19:46
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Charlotte Dobretsberger und Vally K liegen nach einem starken Geländeritt auf Rang sechs in der Einzelwertung. © Michael Graf

Pünktlich um 12 Uhr ging der erste von insgesamt 48 Reitern auf die Strecke. Das Gelände, in dem zum ersten mal eine Prüfung auf 3*-Niveau ausgetragen wurde, präsentierte sich anspruchsvoll aber fair. Als besonders große Herausforderung erwies sich - wie von Geländebauer Peter Hasenböhler bereits am Vortag angekündigt - die erlaubte Zeit von 6 Minuten und 57 Sekunden. Dieses Ideal wurde von keinem der Starterpaare erreicht.

Am besten kamen die Deutschen mit den Gegebenheiten im Akademiepark zurecht. Sie führen die Nationencupwertung mit 242,60 Punkten an. Deutlich vorgerückt sind die Niederländer (243,60) und auch die Briten konnten sich nach Rang fünf auf einen Top-3-Platz vorarbeiten (245,5).

In die andere Richtung ging es indes für das österreichische Team, das gestern noch auf Rang drei gelegen war. Mit 288,10 Minuspunkten rangieren die Rot-weiß-roten aktuell auf Platz sechs. Die beste Leistung im Team zeigte einmal mehr Staatsmeisterin Charlotte Dobretsberger. Die Niederösterreicherin musste lediglich einige Zeitfehler in Kauf nehmen und liegt derzeit in der Einzelwertung auf dem aussichtsreichen sechsten Platz von 48 Paaren. „Es war die erste drei-Stern-Prüfung für mein erst achtjähriges Pferd Vally K, die von ihrer Besitzerin Dr. Susanna Kleindienst selbst gezüchtet worden ist, und sie war einfach nur toll. Ich habe mit unserem Trainer Andreas Ostholt ausgemacht, dass ich beim Coffin gleich alternativ reite, aber alles andere hat sie wirklich super gemeistert und ich bin sehr glücklich“, freute sich Dobretsberger nach ihrem Ritt.

Sichtlich verärgert war hingegen Teamkollegin Margit Appelt, die einen Patzer beim Coffin hatte. “Der Fehler war wirklich unnötig, der Sprung wäre für mein Pferd kein Problem gewesen. Ich habe einfach eine schlechte Distanz erwischt, Space Jet wollte dann noch einen kleinen Galoppsprung einlegen aber der ist sich einfach nicht mehr ausgegangen, darum ärgere ich mich einfach über mich.“

Für die 19-jährige Rebecca Gerold ist Wr. Neustadt die vierte Vielseitigkeit auf drei-Sterne-Niveau und bisher war sie mit Galileo immer fehlerfrei geblieben. Heute nahm diese beeindruckende Serie leider ein Ende. Zweimal wurde der 13-jährige österreichische Warmblutwallach in der Wendung einfach ein bisschen zu stark für seine zierliche Reiterin und so schrammte das Duo an zwei Hindernissen vorbei. Zwei teure Fehler, die sich in zusätzlichen 40 Minuspunkten zur Zeitüberschreitung niederschlugen.

Ausgerechnet der erfahrenste Reiter im Team, Manfred Rust, kam heute nicht ins Ziel. Auch er scheiterte völlig unerwartet am Coffin-Komplex: “Er (Anm: Hugo Holiday) hat sich super angefühlt bis zum Coffin. Er kennt die Strecke, also wollte ich direkt reiten. Leider hat er aus der engen Wendung den Überblick verloren. In einer solchen Situation ist er lieber vorsichtig und läuft vorbei. Bei der Alternative hat dann die Distanz nicht gepasst. Ich bin noch nie ausgeschieden ohne überhaupt geschwitzt zu haben! Es war ein schon ein wirklich anspruchsvolles Gelände, da kommen halt einfach nur die Besten drüber.“

Trotz des etwas enttäuschenden Ergebnisses brach Team Austria Trainer Andreas Ostholt eine Lanze für die etwas glücklosen Österreicher: „Gestern waren wir super zufrieden, da konnten alle ihre Leistung abrufen in der Dressur aber heute hat man eben gesehen, dass manchmal noch ein bisschen die Routine fehlt. Natürlich sind heute Fehler passiert, aber wir müssen uns nicht verstecken.“

Die Führung in der CICO3* Einzelwertung hat die Britin Georgie Spence auf Halltown Harley übernommen. Sie hat vor dem entscheidenden Parcours am Sonntag 6,7 Punkte -  also ein bisschen mehr als einen Abwurf -  Vorsprung auf den Zweitplatzierten Miloslov Prihoda Jr. (CZE) mit Captain Hero. 67,00 Punkte hat der Drittplatzierte Jan van Beek (NED) im Sattel von Vamp du Monselet auf seinem Konto.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.

PM/ps