Pepo_Puch_Sailors_Blue_Kuer_Schindlhof18_Rzepa.jpg

Großes Kino: Pepo Puch und Sailor's Blue © Michael Rzepa

Dressur

Schindlhof: Para-Dressurreiter in Traumform

Ein Artikel von Pamela Sladky | 30.06.2018 - 21:06

Bereits im Einlaufbewerb am Freitag bekam das Publikum begeisternde Ritte der Para-Sportler geboten. Allen voran von Pepo Puch und seinem Neuzugang Sailor’s Blue. Im Februar hat Puch den zehnjährigen Hannoveraner Wallach das erste Mal turniermäßig vorgestellt, seither hat das Duo nicht weniger als 13 Siege gefeiert.

Bei ihrem ersten gemeinsamen Turnier in Österreich zeigte das Paar nun, dass es in diesen wenigen Monaten bereits zu einer beeindruckenden Einheit zusammengewachsen ist.  Über die gesamte Prüfung hinweg lief der Rappe bestechend losgelassen in konstanter Anlehnung, die Aufmerksamkeit stets bei seinem Reiter. Egal ob Übergänge, Schenkelweichen oder Tritte verlängern – dem Duo ging eigentlich alles auf. Entsprechend hoch fiel dann auch die Wertung des Richterduos Eva-Maria Bachinger und Thomas Lang aus: 79,545 Prozent  - das ist schon eine echte Hausnummer.

Julia_Sciancalepore_HeinrichIV_Schindlhof18_Rzepa.jpg

Julia Sciancalepore und Heinrich IV kommen immer besser in Fahrt. © Michael Rzepa

Nicht weniger begeisternd verlief der Ritt von Julia Sciancalepore und Heinrich IV. Trotz seines jugendlichen Alters von gerade einmal sechs Jahren lief der von Petra Kerschbaum gezogene Heinrich Heine-Sohn unter der Grade I-Reiterin wie ein alter Hase: souverän und mit großer Konstanz. Das schlug sich auch in der Benotung nieder. 74,821 Prozent bedeuteten den sicheren zweiten Rang hinter dem mehrfachen Paralympics-Sieger.

Auf Platz drei überraschte Michaela Kuntner mit ihrem ebenfalls erst sechs Jahre jungen Haflingerwallach Stockholm. Das Duo hatte zuletzt beim CPEDI3* in Stadl-Paura für die beste Platzierung aus österreichischer Sicht im Grade II gesorgt. Auf dem Schindlhof legte das Duo nun noch eine Schippe drauf. Für den gelungenen Team Test gab’s glatte 70 Prozent.

In dieser Zusammensetzung ging es dann auch am Samstag aufs Podium. Und diesmal lief es für die ersten Drei sogar noch besser. Puch und Sailor’s Blue durchbrachen nach einem Weltklasseritt zum ersten Mal in der gemeinsamen Karriere die magische 80-Prozent-Marke und schrieben 81,471 Prozent an. Sciancalepore und Heinrich IV legten ebenfalls nach und kamen mit großartigen 76,964 Prozent vom Platz. Für Michaela Kuntner und ihren Haflinger gab’s diesmal 71,176 Prozent. Vor der finalen Kür liegt damit Pepo Puch erwartungsgemäß in Führung. Der Steirer kann am Sonntag seinen siebenten Titel fix machen.

Michaela_Kuntner_Stockholm_Schindlhof18_Kuer_Rzepa.jpg

Derzeit auf Rang drei in der ÖSTM Para-Dressur: Grade II-Reiterin Michaela Kuntner und ihr erst sechs Jahre alter Haflinger Wallach Stockholm © Michael Rzepa

Auch wenn sich die Prozentzahlen einer Staatsmeisterschaft freilich nicht Eins zu Eins auf internationales Niveau umlegen lassen – für die Weltreiterspiele, die Ende August in Tryon (USA) auf dem Programm stehen, kann man trotzdem mit Gewissheit sagen: die Leistungskurve der heimischen Para-Reiter stimmt. In dieser Form werden die Rot-weiß-roten der WEG-Konkurrenz ordentlich Paroli bieten können.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.