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Die Weltreiterspiele 2014 waren das erste und bisher einzige Championat für Bella Rose. Wird die Stute in Tryon eine neue Chance bekommen WM-Gold zu holen?
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Dressur

Cappeln: Werth und Bella Rose siegen mit 87 Prozent

Ein Artikel von Pamela Sladky | 11.08.2018 - 20:38

Geht es nach der Meinung der Richter, die derzeit beim internationalen Dressurturnier auf Gestüt Vorwerk im oldenburgischen Cappeln ihren Dienst verrichten, ist Bella Rose knapp zwei Monate nach dem Ende ihrer langjährigen Sportpause besser als jemals zuvor.

Im Grand Prix der Kür-Tour verpasste die inzwischen 14 Jahre alte Belissimo-M-Tochter die 80-Prozent-Schallmauer nur um Haaresbreite. Gefallen wäre sie jedenfalls, wenn Werth sich in der ersten Galopppirouette nicht verritten hätte. „Ich war halt wie in Trance, weil Bella Rose zu reiten einfach ein Traum ist“, erklärte sie anschließend mit leuchtenden Augen. Nach dem vorschriftsmäßigen Abzug von zwei Punkten waren es immer noch 79,5 Prozent – das beste Ergebnis, dass Werth und ihr erklärtes Lieblingspferd je in einem Grand Prix erritten haben. Bei den Richten herrschte hindischtlich der Bewertung des Paares große Einigkeit. Alle sahen die Kombination unangefochten auf Platz eins, die Wertungen reichten von 78,152 bis 80,87 Prozent. Damit setzten sich Werth und Bella Rose spielend von der Konkurrenz ab und machte den siebenten Sieg in Folge klar.

Nur einen Tag später verbesserte das Paar seine Serie gleich um einen weiteren Erfolg. In der Kür legten Isabell Werth und Bella Rose die Messlatte noch einmal ein gutes Stück höher. Und Werth zeigte, dass ein Start der Stute bei den Weltreiterspielen in Tryon (USA) Mitte September inzwischen weit mehr als ein kühner Traum ist. Als letztes Paar ritt das Duo ins Cappelner Dressurviereck ein und kam mit einer weiteren persönlichen Bestleistung wieder heraus: Glatte 87 Prozent kassierte das Duo von den fünf Richtern, die für die Prüfung – diesmal ganz ohne Verreiten – Wertungen zwischen 86,25 und 88,25 Prozent vergaben.

Fast 12 Prozent hinter Werth und Bella Rose reihte sich – wie schon im Grand Prix – das britische Duo Lara Butler und der 16 Jahre alte Rubin Royal OLD-Sohn Rubin al Asad ein, die mit 76,5 Prozent bewertet wurden. Das niederländische Duo Marlies van Baalen und Ben Johnson belegte mit 75,5 Prozent erneut Platz drei.

Neben zahlreichen internationalen Top-Reitern fanden auch drei Österreicher den Weg nach Oldenburg, um sich in der Spécial-Tour der Konkurrenz zu stellen. Als beste Rot-weiß-rote platzierte sich hier Victoria Max-Theurer im Sattel ihrer Hannoveraner Stute Blind Date mit 71,26 Prozent auf dem siebten Rang. 69,587 Prozent gab’s von den Richtern für Astrid Neumayer und Rodriguez. Das bedeutete Rang acht für das eingespielte Duo und damit einen Eintrag in die Liste der Platzierten. Stefan Lehfellner und Fackeltanz OLD wurden mit 68,13 Prozent Zwölfte.

Der Sieg in dieser Prüfung ging nach Schweden. Patrick Kittel brachte die zehnjährige Fürstentraum-Tochter Well Done de la Roche CMF an den Start und schrieb 75,043 Proz entan. „Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten war das eine super Runde. Sie hat ja schon ein paar PS zu viel, aber ich habe mir viel Zeit mit ihr gelassen und das zahlt sich jetzt aus“, resümierte der in Deutschland lebende Schwede. Wen er mit nach Tryon nehmen will, ist noch nicht sicher. Neben Jungstar Well Done hat er mit seiner bereits erfahrenen Deja noch ein weiteres hochkarätiges Pferd im Stall. Platz zwei ging an die Irin Judy Reynolds mit Vancouver K (73,63 Prozent), Rang drei an Juliette Ramel/SWE auf Buriel K.H.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.