WEG TRyon

Super Pepo holt erste Medaille für Österreich

Ein Artikel von Pamela Sladky | 19.09.2018 - 08:16
Pepo_Puch Tryon_silber.jpg

Strahlender Silbermedaillengewinner: Pepo Puch © FEI | Liz Gregg

Mit Nicole den Dulk hatte eine der Goldfavoritinnen als erste Starterin im Bewerb bereits ordentlich vorgelegt. 70,735 Prozent schrieb die Niederländerin mit ihrem Wallace N.O.P. an. Damit sollte sie lange die Führung behalten.

Der erste echte Prüfstein für diese Wertung betrat in Person des amtierenden Weltmeisters Lee Pearson mit Startnummer fünf das Parkett. Der englische Sir hat in seiner Karriere bereits alles gewonnen, was es im Para-Sport zu erreichen gibt. In Tryon brachte er sein Nachwuchspferd Styletta an den Start. Die neunjährige Rapp-Stute von Sandros Dancer aus einer Metall-Mutter hatte sich im stallinternen Duell gegen den bewährten Zion durchgesetzt. Eine Entscheidung, die Pearson nachträglich vielleicht bereut, denn mit Fortdauer der Prüfung häuften sich die Fehler derart, dass das Paar schließlich aufgeben musste.

Den Dulks Bestmarke begann danach erst zu wackeln, als Stinna Kaastrup mit Horsebo Smarties einritt. Dann aber so richtig. Seit seiner Goldmedaille bei den Europameisterschaften in Göteborg im August 2017 ist das dänische Erfolgsduo ungeschlagen. Und auch in Tryon ging dem Paar alles auf. 72,735 Prozent gab’s von den fünf Wertungsrichtern. Ob die für Gold reichen würden? Sicher konnte sich die Dänin zu diesem Zeitpunkt noch nicht sein, denn immerhin stand als Schlussreiter der zweifache Paralympics-Champion Pepo Puch auf der Startliste.

Die Saisonbilanz des Steirers liest sich nicht weniger beeindruckend als die der dänischen Konkurrenz. 13 Siege konnte Puch seit Feburar 2018 bereits anschreiben – und das, obwohl er mit Sailor’s Blue einen völligen Neuling in der Para-Szene unter dem Sattel hat. Seine Unerfahrenheit bei Großereignissen ließ sich der zehnjährige Hannoveraner von Swarovski vielleicht beim Einreiten etwas anmerken. „Da habe ich wie ein Vielseitigkeitsreiter sitzen müssen“, sagte Pepo Puch im Anschluss an seinen Ritt. Doch danach lief es für das rot-weiß-rote Paar. „Nach dem Einreiten ist alles ziemlich aufgegangen. Der Sailor’s Blue ist ein Wahnsinn,“ streute Puch dem Wallach Rosen. Zurecht. Denn der Rappe machte seinen Job so gut, dass am Ende 72,676 Prozent dabei rauskamen. Das reichte nur haarscharf nicht, um Stinna Kaastrup die Goldmedaille abzunehmen. Aber WM-Silber gleich in seinem ersten Para-Jahr ist eine Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann.

Pepo Puch on Sailors Blue AUT.jpg

Pepo Puch und Sailor's Blue überzeugten mit einer souveränen Vorstellung.
© FEI | Liz Gregg

Nach diesem erfolgreichen Auftritt steht für Sailor’s Blue jetzt erst einmal ausspannen auf dem Programm, wie Pepo Puch verrät. „Wir werden ihm zwei Tage Pause geben und schauen, dass er keinen Lagerkoller kriegt und sich auf der Geländestrecke ein wenig die Füße vertreten kann.“

Am Samstag wird der Steirer, der schon EM- und Olympiagold zu Hause hat, in der Kür versuchen seinen ersten WM-Titel zu holen.

Zuvor, nämlich heute, Mittwoch, hat Para-Dressurreiterin Julia Sciancalepore ihren ersten WM-Auftritt mit ihrem Nachwuchspferd Heinrich IV. Der Individual Test im Grade I ist für 13.30 Uhr Ortszeit (19:30 MESZ) angesetzt.

Die Ergebnisse im Detail gibt's hier