Europameisterschaften Rotterdam 2019

Dreifachsieg für Deutschland in Dressur-Kür, Gold-Abonnenentin Werth erneut vorne

Ein Artikel von Ernst Kopica | 24.08.2019 - 20:07
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Mit dem Sieg in der Kür sicherte sich Isabell Werth ihr 18. EM-Gold.
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Gold gewann einmal mehr Isabell Werth mit Bella Rose, Silber holte sich Dorothee Schneider (Showtime FRH) und mit Bronze versöhnte sich Jessica von Bredow-Werndl (TSF Dalera DB) für ihr Missgeschick im Grand Prix, als ihre Stute in der Traversale äpfelte und die Lektion komplett verhaute.

Es war zwar das erwartete Ergebnis, aber an diesem Tag wäre jede andere Reihenfolge auf den ersten drei Plätzen auch zu vertreten gewesen. Denn Bredow-Werndl stellte ihre Stute Dalera in erstaunlicher Frische vor. Mit feinen Hilfen und in perfekter Anlehnung wirbelte die zwölfjährige Easy Game-Tochter zur beschwingten Filmmusik aus „La La Land“ durchs Viereck, die französische Richterin bei H hatte sie am Ende sogar an erster Stelle! 89,107 Prozent bedeuteten eine persönliche Bestmarke für die Reiterin aus Bayern („Diese Woche war eine Achterbahn der Gefühle!“).

Im Anschluss kam die bis in die Haarspitzen motivierte Isabell Werth in die Arena. Ihrer Stute Bella Rose waren die Strapazen der vergangenen Tage und das heiße Wetter allerdings von Beginn weg recht deutlich anzumerken. Als „Freude schöner Götterfunken“ erklang, ließ sich hie und da eine Unachtsamkeit bei der 15-jährigne Westfälin erkennen, deutliche Defizite machten sich danach im Starken Schritt bemerkbar -  ohnehin nicht gerade die Parade-Lektion der Belissimo-M-Tochter. Dennoch vergaben die Richter hier Noten zwischen 6 und 7. Erst die letzte Linie mit einer atemberaubenden Piaffe, für die es durchgehend 10,0 gab, retteten der Abonnement-Championesse wie schon im Spécial den Titel.

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Viele hätten heute (wie schon im Grand Prix Spécial) dieses Paar auf Platz eins gesehen: Dorothee Schneider und Showtime © FEI/Liz Gregg

Bitter für Dorothee Schneider, die im Spécial zu ihrer allerersten individuellen Medaille gekommen war: Uneinigkeit bei den sieben Richtern in den Einerwechseln (sie gaben von 5,0 bis 8,5!) und der fehlende Werth-Bonus verhinderten die ganz große Sensation. So gab es für ihre „Queen“-Kür am Ende mit 90,561 Prozent zwar auch ein „personal best“, den EM-Titel verpasste sie aber um den Wimpernschlag von 0,314 Prozent.

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Dorothee Schneider, Isabell Werth und Jessica von Bredow Werndl holen  Dreifach-Gold für Deutschland © Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Cathrine Dufours Cassidy merkte man seine 16 Jahre in der dritten Prüfung in fünf Tagen schon an, aber routiniert kam die sympathische Dänin über die Runden und auf Platz 5 (87,771%). Eine entfesselte Judy Reynolds, deren Vancouver K den Iren bereits in der Mannschaft die Olympiaqualifikation gerettet hatte, kam noch vor „Gastgeber“ Edward Gal (Glock’s Zonik N.O.P) auf den fünften Platz (85,589%).

Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.