Dressur

Achleiten: Zwei Siege für Werth, Max-Theurer überzeugt mit Abegglen und Rockabilly

Ein Artikel von Pamela Sladky | 03.07.2020 - 22:40
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Isabell Werth und Emilio knackten bei ihrem Achleiten-Debüt den Punkte-Rekord im Grand Prix. © by michael rzepa

Am Freitag startete Teil eins der dreiteiligen CDI4*-Turnierserie in Achleiten mit dem Grand Prix der Kür-Tour. Der Sieg ging standesgemäß an die sechsfache Olympiasiegerin Isabell Werth mit Emilio. Für Werth ist es das erste Mal, dass sie auf der Anlage der Familie Max-Theurer Turnier reitet. Dass sich das Paar hier wohl fühlt, zeigte ein Blick auf die Anzeigetafel: 79,5 % und fünfmal die Platzziffer eins von den Richtern: so etwas nennt man einen gelungenen Einstand!

„Das war ein sehr zufriedenstellender Auftakt nach einer längeren Wettkampfpause. Turniere sind wichtig, um im Rhythmus zu bleiben. Standortbestimmung braucht es – vor allem, wenn man mit neuen Pferden antritt“, so Werth.

Gelungen war auch der Ritt von Victoria Max-Theurer auf ihrem zehnjährigen Westfalenhengst Rockabilly. Mit 73,565 % erzielte das Paar seine bislang höchste Wertung in einem Grand Prix. „Ehrlich gesagt, war ich vor dem ersten Hineinreiten ins Viereck extrem nervös. Und dann hat Rocky eine wirklich gute Runde hingelegt. Ich freue mich schon auf die Kür morgen mit ihm. Es wird spannend, weil es unser gemeinsames Debüt ist.“

Auch für die weiteren rot-weiß-roten Paarungen lief der erste Bewerb gut. Amanda Hartung erzielte mit Dresscode Black 68,935 % und holte Platz drei, unmittelbar vor Timna Zach mit Chico (68,630 %) auf Rang vier. Katharina Haas und Saint Tropez (66,783 Prozent) wurde Fünfte.

Quantaz und Abegglen top

Im Grand Prix für den Spécial gab es ebenfalls kein Vorbeikommen an Isabell Werth. Diesmal hatte die deutsche Seriensiegerin Quantaz unter dem Sattel, einen DSP-Wallach von Quaterback aus dem Besitz von Vici Max-Theurer. Der bewegungsstarke Braune ist in seiner Karriere erst wenige internationale Turniere gelaufen, Achleiten ist sein viertes CDI. Umso bemerkenswerter ist das Niveau, das Quantaz unter Isabell Werth an den Tag legt. Nicht weniger als 78,152 % gab es von der Jury, der Luxemburger Richter Christoph Umbach bei H hatte das Paar sogar auf 81,413 %. „Für Quantaz war es der erste Einsatz seit langer Zeit“, verriet Werth im Interview. Angemerkt hat man dem Wallach die lange Turnierabstinenz nicht.

Schon ein Weilchen zurück liegt auch der letzte Turniereinsatz von Abegglen, den Victoria Max-Theurer Anfang des Jahres vom deutschen Kaderreiter Marcus Hermes übernommen hat. Ende Februar gab das Paar sein Debüt beim nationalen Turnier in Ankum (GER), wo sich das Duo auf Anhieb mit 73,2 % auf Rang zwei platzieren konnte. Bei ihrem ersten Auftritt auf internationalem Parkett gab es nun erneut Platz zwei und hervorragende 76,457 %. Die Tendenz zeigt steil nach oben - dabei ist das Paar noch mittendrin im gegenseitigen Kennenlernprozess. „Abby ist sehr sensibel, wir tasten uns vorsichtig heran, lernen einander immer besser kennen und ich bin mir sicher, dass wir immer besser zusammenfinden werden“, ist Victoria Max-Theurer überzeugt.

Staatsmeister Florian Bacher war mit seinem dritten Platz und 70,456 % beim ersten gemeinsamen Turnierstart mit Fidertraum seit der Staatsmeisterschaft im Herbst 2019 „sehr zufrieden“ – trotz verpatzter Einerwechsel: „Dabei haben die Einer im Training viel besser funktioniert als die Zweier, aber so ist das am Turnier.“

Amanda Hartung holte mit Fürst Flipper (67,717 Prozent) Platz fünf, Katharina Haas und Let It Be (66,217) wurden Siebte.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier