Nachwuchs-Europameisterschaften

Österreichische Pony-Mädels rocken Kür-Finale

Ein Artikel von Pamela Sladky | 30.08.2020 - 14:22
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Felicita Simoncic und ihr Ponyhengst Chantre beendeten die EM-Kür als bestes österreichisches Paar auf Platz 12. © FEI | Lukasz Kowalski

Fehlerfreie Ritte und – wenn alles gut geht – eine Teilnahme im Kür-Finale: So lautete das erklärte Ziel von Felicita Simoncic, Fanny Jöbstl und Florentina Jöbstl vor den Europameisterschaften der Ponyreiter in Pilisjászfalu. Spätestens nach dem Mannschaftsbewerb, den das österreichische Quartett mit Corinna Gebhard sensationell auf dem fünften Platz beendet hatte, war klar, dass dieses ambitionierte Ziel absolut im Bereich des Machbaren liegt.  

Die Bestätigung folgte im Individual Test. Mit den Plätzen zehn (Florentina Jöbstl auf Colourfull Cannonball – 73,324 %), 16 (Felicita Simoncic auf Chantre – 70,973 %) und 21 (Fanny Jöbstl auf Dynasty – 69,487 %) schafften drei Kombinationen den Einzug ins Kür-Finale der besten 18, zu dem maximal drei Pferd-Reiter-Paare pro Nation zugelassen sind.

Der beste Ritt in den österreichischen Reihen gelang dort Felicita Simoncic. Auf ihrem Fuchswallach Chantre zeigte die 16-jährige Wienerin eine mitreißende und perfekt auf die funkige Musik abgestimmte Kür, bei der dem Paar einfach alles aufging. Nach dem Schlussgruß übermannten Felicita Simoncic die Emotionen über die rundum gelungene Runde. Zurecht! Die Richter belohnten die Darbietung mit technischen Noten bis 73 %, die B-Note kletterte auf bis zu 77 %. Im Durchschnitt gab es 73,57 % und den starken 12. Platz für Simoncic, die ihr letztes Pony-Jahr kaum schöner hätte beenden können.
 

Explosiver Cannonball

Florentina Jöbstl und Colourfull Cannonball begannen ihre erste gemeinsame EM-Kür mit einem gehörigen Schreckmoment. Unmittelbar nach dem Einreiten scheute der neun Jahre alte Wallach heftig, bis seine Reiterin ihn wieder zur Räson bringen konnte, dauerte es schon eine Weile. Einen Moment des Sammelns später zeigte das Duo dann wieder, warum es den Individual Test in den Top-Ten beendet hatte: Mit sicheren Lektionen und viel Ausdruck lieferte das Paar einen hervorragenden Ritt, perfekt in der Musik. Trotz der groben Störung ging das Paar mit starken 72,96 % und Rang 15 vom Platz.

Rundum zufrieden kann Florentinas Zwillingsschwester Fanny Jöbstl sein. Der 15-jährigen Steirerin gelang auf ihrer Palominostute Dynasty wie schon in den vorangegangenen Prüfungen ein durch und durch harmonischer Ritt, der von Anfang bis zum Ende einfach schön anzusehen war. 72,245 % lautete das Ergebnis des Paares, eine neue persönliche Bestmarke für die sympathische Kombination.


Österreichischer Nachwuchs top

Mit drei Reiterinnen im Kür-Finale und durchwegs schönen Ritten kann Equipechefin Diana Wünschek nach der letzten Woche in Pilisjászfalu zufrieden Bilanz ziehen. „Mit Platz fünf haben wir hier das beste Ergebnis einer österreichischen Pony-Mannschaft erreicht. Darüber freuen wir uns alle sehr. Diese Reiterinnen zu betreuen ist ein Vergnügen durch und durch!“

Insgesamt hat sich der österreichische Nachwuchs bei der Multi-EM hervorragend präsentiert. Sieben Reiterinnen und Reiter in den Küren, ein fünfter Platz für Valeria Bader bei den Children, sowie die fünften Plätze für die heimischen Junioren und Pony-Reiter in den Teambewerben nebst zahlreichen guten Einzelplatzierungen stellen den rot-weiß-roten Talenten ein mehr als gutes Zeugnis aus.

Die überragende Nation dieser Europameisterschaften war einmal mehr Deutschland – auch bei den Ponyreitern, das nach Team-Gold dank Lucie-Anouk Baumgürtel und Zinq Nasdaq FH auch die beiden Einzel-Titel holte. Zweimal Silber ging mit Sophia Boje Obel Jørgensen und Adriano B an Dänemark, Einzel-Bronze an Antonia Roth (GER) mit Daily Pleasure, Kür-Bronze an Rose Oatly (GER) auf Daddy Moon.

Die Ergebnisse im Detail gibt's hier.