Dressur

Achleiten: Max-Theurer im Schlagabtausch der Olympia-Aspiranten knapp vorne, Team für Tokio steht

Ein Artikel von Pressemitteilung | PS | 11.06.2021 - 18:36
VMT_Abegglen_GP_Kuer-Tour_c_Achleiten_MIRZ3695.jpg

Victoria Max-Theurer übte sich nach ihrem Sieg auf Abegglen in Selbstkritik.

Für Victoria Max-Theurer begann das Heim-CDI mit einem Sieg im Grand Prix der Kür-Tour. Auf  Abegglen FH NRW lieferte sie mit 72,696 % die höchste Wertung des Bewerbs und verwies die Belgierin Laurence Roos mit Fil Rouge (71,391) und die Schweizerin Estelle Wettstein auf West Side Story (70,782) auf die Plätze zwei und drei.

„Nicht unsere beste Prüfung und trotzdem sicher über dem geforderten Olympia-Limit“, resümierte Victoria Max-Theurer und übte sich in Selbstkritik. „Da waren einige teure Fehler drin, allein die Zick-Zacks haben 2 Prozent gekostet, dann haben wir einige Übergänge nicht hundertprozentig erwischt und beim Rückwärtsrichten gab es auch ein Missverständnis. Wir müssen an der Feinabstimmung noch arbeiten und wissen genau, welche Hausaufgaben wir bis Tokio noch zu erledigen haben.“

Oliver Valenta freute sich in dieser Prüfung über Platz vier und seinen persönlichen Rekordscore von 68,435 mit Valenta’s Fantast vor der hochkarätig besetzten Jury mit den fünf Fünf-Sterne-Richter:innen Christof Umbach (LUX), Thomas Lang (AUT), Katrina Wüst (GER), Hans-Christian Matthiesen und Kurt Christensen (beide DEN).

Für Ulrike Prunthaller, die erstmals in Achleiten an den Start ging, endete der erste internationale Turniereinsatz nach fast einem Jahr Pause mit Nachwuchspferd Bartlgut's Quantum mit 65,718 % und Platz 15. Für den zwölfjährigen Hengst von Quaterback war es der erste Grand Prix auf internationalem Parkett.

Florian Bacher_Fiedertraum.jpg

Florian Bacher und Fidertraum

Werth und Emilio überlegen

Zur Wahrung der Chancengleichheit für alle Teilnehmer:innen bezog das Richter:innen-Quintett auch beim zweiten Grand Prix des Tages, der Qualifikation für den Grand Prix Spécial, dieselben Positionen wie in der vorangegangenen Prüfung. Einhellig war die Meinung über die Sieger dieses Bewerbs: Isabell Werth und Emilio bestätigten mit 77,348 % ganz klar ihre Favoritenrolle.

„Das war eine sichere Runde für das erste Turnier in diesem Jahr für Emilio. Er hat sich zwar zweimal ordentlich geschüttelt, da dürfte ihn ein Insekt gestört haben“, lachte Isabell Werth.

Auf Platz zwei reihte sich Jeanna Hogberg mit 73,761 Prozent ein. Unter dem Sattel hatte die Schwedin Lorenzo, das ehemalige Olympia-Pferd des Spaniers Severo Jurado Lopez. Den Sprung unter die Top-3 schafften auch Florian Bacher und der verlässliche Fidertraum mit 72,674 %. Dabei hatte der österreichische Olympia-Kandidat gar nicht mehr damit gerechnet, noch zur Siegerehrung erscheinen zu dürfen: „Es wären mehr Punkte drinnen gewesen, aber ich hatte drei selbstverschuldete Fehler im Galopp – die haben die Wertung gedrückt. Ich bin trotzdem super happy, wie sich Fidertraum angefühlt hat und wie er sich reiten hat lassen. Wir waren echt auf einem guten Weg, es wäre vielleicht sogar unser persönliche Best-Score möglich gewesen, aber es hilft nicht. Wir schauen positiv nach vorne und ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann.“

Als zweitbestes rot-weiß-rotes Paar in diesem Bewerb gingen Ulrike Prunthaller und der 13 Jahre alte Bartlgut's Quarz vom Platz. Für den DSP-Wallach ist Achleiten das vierte internationale Turnier - dafür schlug er sich sehr ordentlich. Von den Richter:innen gab es 70,652 % (Platz sechs) - eine neue persönliche Bestleistung für das Duo, das sich damit unmittelbar vor dem Kärntner Christian Schumach und seinem Shooting-Star Te Quiero SF einreihte. 70,391 % lautete hier die Wertung der Jury.

Den übrigen Anwärter:innen auf einen Olympia- bzw. einen EM-Startplatz gelang der Sprung über 70-Prozent-Marke nicht: Renate Voglsang und Fürst Ferdinand zur Fasanenhöhe landeten mit 69,043 % auf Platz 10, und auch Astrid Neumayer und Zap Zap blieben mit 68,695 % und Platz 11 deutlich unter ihren Möglichkeiten. Belinda Weinbauer und Fustanella schrieben 68,652 % an und reihten sich knapp dahinter auf Rang 12 ein. Für Stefan Lehfellner und Deliza endete ihr zweiter internationaler Turnierstart mit glatten 66 % und einem 14. Platz.

Team für Tokio nominiert

Mit diesen Ergebnissen ist nun auch die Entscheidung, wer Österreich bei den Olympischen Spielen in den Dressurbewerben vertreten soll, gefallen. Basierend auf den Resultaten der Wahl-Turniere in den vergangenen Wochen und den Wertungen der beiden Grands Prix heute in Achleiten haben sich drei Paare klar für einen Start in Tokio empfohlen: Victoria Max-Theurer mit Abegglen, Florian Bacher mi Fidertraum und Christian Schumach mit Te Quiero SF. Als Ersatzreiterinnen wurden Astrid Neumayer und Belinda Weinbauer nominiert.

Diese Nominierung wird dem Österreichischen Olympischen Comité übermittelt, das dann die Reiterinnen und Reiter als Teil des Olympic Team Austria zu den Spielen entsenden wird.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.