olympische Spiele

Grünes Licht fürs Dressurteam, Victoria Max-Theurer eröffnet am Samstag

Ein Artikel von Ernst Kopica | 23.07.2021 - 12:08
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Alle drei österreichischen Pferde erhielten beim Vet-Check Grünes Licht für den Grand Prix am Samstag. © holcbecher.com

Mit Startnummer 19 wird Victoria Max-Theurer um 19:48 Ortszeit (12:48 MEZ) als erste Starterin von Team Austria ins Dressurviereck im Baji Koen Equestrian Park einreiten. Ihre Aufgabenstellung ist klar: eine solide Grundlage legen für ihre beiden Mannschaftskollegen, die am Sonntag ins Geschehen eingreifen werden. Christian Schumach startet dann mit Te Quiero SF um 17:09 Ortszeit (10:09 MEZ) und Florian Bacher wurde mit Fidertraum in die letzte Gruppe gelost (21:15 bzw. 14:15 MEZ).

Erst nach seiner Performance wird feststehen, ob sich die österreichische Equipe unter den ersten acht Nationen klassiert hat und am Dienstag auch im Grand Prix Spécial antreten darf. Hinsichtlich der Einzelwertung verwirrt das neue System auf den ersten Blick. Denn nur die ersten zwei der sechs Quali-Gruppen erreichen direkt das Kür-Finale, dazu kommen die weiteren sechs Punktebesten.

Auf Österreichs Vertreter warten dabei starke Kaliber: Victoria Max-Theurer trifft etwa auf Catherine Dufour (Bohemian), Inessa Merkulova (Mister X), Beatriz Ferrer-Salat (Elegance) und keinen geringeren als Edward Gal (Total US)!

In Christian Schumachs Zehner-Gruppe warten mit Adrienne Lyle (Salvino), der dänischen Aufsteigerin Carina Cassoe Kruth (Danciera) und dem Spanier Severo Jurado Lopez (Fendi T) zwar nicht ganz so prominente Namen, für einen Vorderplatz des Kärntners muss aber dennoch alles passen.

Und Florian Bacher hat das Los in die heißeste Gruppe verschlagen, er trifft nämlich unter anderem auf US-Reiter Steffen Peters (Suppenkasper) und die beiden Medaillenanwärterinnen Isabell Werth (Bella Rose) und Charlotte Dujardin (Gio), die unmittelbar vor dem Österreicher reiten wird.

Equipechefin Uschi Barth blieb dennoch in der Hitze von Tokio cool: „Es ist wie es ist, und es ist eigentlich gut so. Vici am ersten Tag, Christian hat ein Pferd, das bestimmt die Hitze gut verträgt und Florian hat sehr gute Nerven. Alle sind top motiviert, der Startplatz ist diesmal durch das System ohnedies weniger gewichtig!“

Die Startzeiten aller Teilnehmer gibt's hier.

Wie sich die Zeiten ändern - Olympia 1964

Vor 57 Jahren fanden die Olympischen Sommerspiele bereits einmal in Tokio statt und bereits damals gab es sechs Medaillenentscheidungen im Reitsport - so wie heute. Unterschiedliche Angaben findet man aber über den damaligen Austragungsort. Die meisten Medien berichteten im Vorfeld der Spiele 2021, dass die Pferdebewerbe auch damals im Baji Koen Equestrian Park, also der heurigen Austragungsstätte, abgehalten wurden.

Das stimmt aber nur zu einem Teil. Denn nur die zwei Dressurentscheidungen (Einzel und Mannschaft) und die Dressur der Vielseitigkeitsreiter (damals noch Military genannt) gingen hier in Szene. Die Vielseitigkeitsstrecke lag 130 km außerhalb von Tokio in Karuizawa und die Springbewerbe trug man im Nationalstadion von Tokio aus.

Interessant auch der Blick auf die Medaillengewinner 1964: Gold in der Dressur ging an den Schweizer Henri Chammartin auf Woermann, Silber holte der Deutsche Harry Boldt und Bronze gewann der Russe Sergei Filatow. Die Entscheidung um den Olympiasieg war übrigens ein Fotofinish, denn Chammartin kam damals auf 1504 Punkte und Boldt auf 1503! Die Mannschaftswertung ging an Deutschland vor der Schweiz und der Sowjetunion.

In der Vielseitigkeit dominierte Italien mit Gold in der Mannschaft und durch Mauro Checcoli auch im Einzel. Der Argentinier Carlos Moratorio holte Silber und der Deutsche Fritz Ligges Bronze. Die weiteren Mannschaftsmedaillen wanderten in die USA und nach Deutschland.