Sport

Neuer Termin für Tokio-Spiele fixiert

Ein Artikel von Pamela Sladky | 31.03.2020 - 09:50
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Die Ställe im Olympiapark in Tokio werden noch etwas länger auf ihre internationalen Gäste warten müssen.
© FEI/Yusuke Nakanishi

In einer Telekonferenz einigten sich IOC-Präsident Thomas Bach, Tokio 2020-Organisationschef Mori Yoshiro, Tokio-Gouverneur Koike Yuriko und Olympiaminister Hashimoto Seiko auf ein neues Datum für die verschobenen Sommerspiele. Als neuer Termin wurde der Zeitraum von 23. Juli bis  8. August festgelegt. Die Paralympischen Sommerspiele sollen im Anschluss von 24. August bis 5. September 2021 stattfinden.


Absage für "Frühlingsspiele"

Zuvor hatte Thomas Bach auch einen Termin in den Frühlingsmonaten nicht ausgeschlossen, nach Absprache mit den Organisatoren, Sportverbänden, TV-Sendern und Geldgebern fiel die Wahl dann aber doch wieder auf den Sommer. Damit bleibt die im Vorfeld viel diskutierte und zum Teil auch heftig kritisierte Hitze-Problematik freilich weiterhin ein Thema. Laut IOC waren es letztlich drei Gründe, die für die jetzige Entscheidung sprachen. Zum einen habe man durch die Verschiebung auf den spätest möglichen Termin die maximale Sicherheit für die Athletinnen und Athleten sowie möglichst faire Bedingungen für die Fortsetzung der noch ausständigen Qualifikationswettkämpfe schaffen wollen. Zum anderen habe der internationale Sportskalender nicht viele andere Zeitfenster offen gelassen.  

Eine nicht ganz unwesentliche Rolle bei der Terminfindung dürfte allerdings auch das US-Fernsehnetzwerk NBC gespielt haben, das für die TV-Rechte an den Olympischen Spielen von 2014 bis 2032 eine Rekordsumme von zwölf Milliarden Dollar an das IOC zahlt. Nachdem die wichtigsten US-Sportarten Football und Basketball im Juli und August pausieren, sind Olympische Spiele in diesem Zeitrum ein wichtiger Werbeeinnahmenbringer.
 

Problem Terminkollisionen

Die Verschiebung der Sommerspiele geht mit zahlreichen Terminkollisionen einer, von denen auch der Reitsport betroffen ist. „Natürlich wird sich der internationale Kalender auf alle Sportarten auswirken, aus FEI-Sicht umfasst dies vier große Europameisterschaften, aber wir suchen bereits nach Möglichkeiten, wie wir diese Auswirkungen minimieren können. Der Aufgabenbereich unserer disziplinspezifischen Task Forces, die die Auswirkungen von Covid-19 auf den Kalender 2020 bewerten, wurde jetzt auf 2021 erweitert. Jetzt haben wir die Termine für die Olympischen und Paralympischen Spiele bestätigt, nun müssen wir mögliche Alternativen für eine Reihe wichtiger FEI-Veranstaltungen prüfen, insbesondere für die Europameisterschaften im Springen, Dressur und Para-Dressur (Anm.: an der auch die Fahrer und Voltigierer teilnehmen) in Budapest (23. bis 30 August) und die Vielseitigkeits-Europameisterschaften in Haras du Pin, Frankreich (11. bis 15. August). Dieser Prozess wird sofort gestartet“, skizzierte FEI-Präsident Ingmar de Vos das weitere Vorgehen.

Die gute Nachricht für die SportlerInnen: Bereits erlangte Qualifikationen für die Tokio-Spiele werden trotz der Verschiebung auf 2021 ihre Gültigkeit behalten. Dies wurde nochmals von IOC und IOC gegenüber der FEI bestätigt.