Sport

Wie geht es mit Pferdesportturnieren weiter? Ein Überblick

Ein Artikel von Redaktion | 08.05.2020 - 14:04
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Turnierreiter und Veranstalter müssen sich weiterhin in Geduld üben.
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Noch immer gibt es keine Klarheit, ob und wann in diesem Jahr wieder Pferdesportturniere stattfinden werden dürfen. Die Verbände stellt diese
Unsicherheit vor eine große Herausforderung, vor allem im Hinblick auf die Planung der verbleibenden Monate. RR Dietrich Sifkovits, Generalsekretär des OEPS, dazu: "Der OEPS hat für den Tag X bereits Kriterien für eine Turnierabhaltung vorbereitet und wird diese demnächst den Ministerien zur Prüfung vorlegen."

Zumindest den in seiner Verantwortung liegenden Meisterschaften hat der Österreichische Pferdesportverband für dieses Jahr bereits eine Absage erteilt. 2020 wird es demnach weder Staatsmeisterschaften noch Österreichische Meisterschaften oder Bundesländermannschaftsmeisterschaften geben.

Wie es mit den Landesmeisterschaften weitergeht, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Der Steirische und der Vorarlberger Pferdesportverband entschieden sich bereits Mitte April für eine Absage aller Championate, in Niederösterreich hingegen geht man einen anderen Weg: "Unsere Reiter brauchen Ziele“, hieß es aus dem NOEPS-Vorstand. Im Rahmen einer Sitzung am Montag habe man deshalb einstimmig – freilich abhängig von der rechtlichen Situation – für die Austragung Niederösterreichischer Meisterschaften votiert. „Wir möchten keinen unserer Veranstalter in diesen schweren Zeiten zur Austragung von Meisterschaften zwingen oder durch unnötige Vorgaben einengen. Uns geht es in erster Linie darum, wo es geht, zu unterstützen, damit unser Sport diese Krise möglichst gut übersteht“, erklärte NOEPS-Präsident Gerold Dautzenberg im Anschluss an die Vorstandssitzung.

Wie die übrigen sechs Landesverbände entscheiden werden, ist derzeit noch offen. Wie man hört, wollen manche Bundesländer ihre lokalen Meisterschaften noch nicht ganz aufgeben, andere tendieren zu einer Absage.

Zum Verzicht auf Meisterschaften haben sich auch die Ländlichen Reiter und Fahrer – Österreich entschieden. Die aktuellen Maßnahmen rund um die COVID-19-Pandemie würden den für Sportveranstaltungen Verantwortlichen nahezu unerfüllbare Verpflichtungen auferlegen, ließ man auf der Vereinswebseite wissen. In Absprache mit den Landesobmännern und Spartenreferenten habe man daher nach eingehenden Beratungen mehrheitlich beschlossen, die für heuer geplanten Bundesmeisterschaften auf 2021 zu verschieben.

Weiterhin Geduld gefragt

Obwohl der Pferdesport zu den ersten Sportarten zählte, die von der Öffnung der Sportstätten durch die Bundesregierung proftierten, regt sich Unmut unter Reitern und Veranstaltern. Viele wünschen sich eine rasche Rückkehr zur Normalität, die auch den Turnierbetrieb mit einschließt. Beim OEPS weiß man um die brodelnde Stimmung, in einem offenen Brief bittet Verbandspräsidentin Elisabeth Max-Theurer deshalb eindringlich um Geduld. „Leider bin ich derzeit nicht in der Lage, konkrete Aussagen über allfällige Öffnungsschritte zu tätigen. Wir alle wünschen uns in dieser schwierigen Zeit Planungssicherheit, die es derzeit nicht gibt“, so die Präsidentin auf der Homepage des OEPS. „Wie sehr Sie sich eine weitgehende Normalität wünschen, wie gerne Sie sich wieder auf Turnieren miteinander messen würden, kann ich nachvollziehen. Gleichzeitig müssen wir aber alle bestrebt sein, die Vorgaben der Regierung zu erfüllen, um ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie zu verhindern. Also bitte ich Sie alle noch um etwas Geduld! Mein Appell, weiterhin durchzuhalten, richtet sich insbesondere an alle Funktionäre, Sportlerinnen und Sportler. Ich warne vor allfälligen privaten Aktivitäten wie zum Beispiel turnierartige Veranstaltungen, die das bisher Erreichte gefährden könnten.“ Ein bedachtsames Vorgehen sei man nicht nur allen disziplinierten österreichischen Pferdesportlerinnen und Pferdesportlern schuldig, sondern auch den Fördergebern. „Nur wenn eine Gesellschaft sozial und wirtschaftlich als Ganzes funktioniert, können wir uns wieder auf schöne und gesellige Turniere freuen, so wie wir sie kennen und schätzen“, schließt Elisabeth Max-Theurer ihren Brief.