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Abschied von Fahrsport-Doyen Helmut Kolouch

Ein Artikel von Pamela Sladky | 28.10.2020 - 09:16
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Ing. Helmut Kolouch starb Ande Oktober im Alter von 85 Jahren.
© Alessandra Sarti

Ursprünglich startete Helmut Kolouch seine reitsportliche Karriere als Spring- und Dressurreiter. Erst der Zufall wollte es, dass der Wiener anlässlich eines Kurses im Reitverein Süßenbrunn Mitte der Siebziger Jahre seine Begeisterung für den Fahrsport entdeckte. Es war, wie sich herausstellen sollte, ein echter Segen für die Disziplin, die zu diesem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen steckte. Denn Helmut Kolouch überzeugte nicht nur selbst als Fahrer im Zwei- und Vierspänner.

Als Ausbilder, Parcoursbauer, Richter und Funktionär prägte er den Sport wie kaum ein anderer. Sein Wissen, seine Begeisterung und sein Engagement machten ihn schon bald zum gefragten Experten – auch außerhalb der Landesgrenzen. Im Auftrag der FEI reiste Helmut Kolouch viele Jahre lang von einem Ende der Welt zum anderen, hielt Kurse, gab Vorträge. „Ich glaube, 60 bis 70 % der heute noch tätigen Parcoursbauer und Richter wurden von mir ausgebildet“, sagte der Wiener anlässlich eines Interviews zu seinem 80. Geburtstag.

Kolouch setzte sich mit vollem Enthusiasmus und in vielen Funktionen für den Fahrsports ein, ob als Fahrreferent im Österreichischen Pferdesportverband, Vizepräsident des FEI Driving Committees, Präsident und Gründer das Driving President’s Council, Mitgbegründer des Donau-Alpen-Cups für Zweispänner oder als Initiator dreier Fahr-Weltmeisterschaften in Österreich.

Mit 70 befand Kolouch, es sei an der Zeit kürzer zu treten und legte seine offiziellen Funktionen nieder. Als er 2005 im Rahmen der Zweispänner-Weltmeisterschaft in Wals-Siezenheim als internationaler Richter verabschiedet wurde, geschah dies standesgemäß: mit zwei Goldmedaillen seiner österreichischen Fahrer. Alle Ehrenabzeichen in Gold, die der Pferdesport national wie international zu vergeben hat, wurden Helmut Kolouch verliehen. Er bleibt als Grandseigneur des Fahrsports unvergessen.