Aktuell

FEI verbietet das Trimmen der Tasthaare beim Pferd

Ein Artikel von Pamela Sladky | 25.11.2020 - 13:37
tasthaare619.jpg

Die Tasthaare helfen dem Pferd Dinge wahrzunehmen, die seinen Augen vebrorgen bleiben. Wer sie abschneidet oder rasiert, nimmt dem Pferd ein wichtiges Sinnesorgan. © Christiane Slawik, Würzburg, Germany

Die neue Regel, die das Trimmen der Tasthaare verbietet, wurde anlässlich der FEI Generalversammlung beschlossen. Und zwar einstimmig. Die Sanktionen bei Verstößen sind hart. Wer nach dem 1. Juli 2021 auf einem internationalen Turnier noch ein Pferd mit geclippten Tasthaaren vorstellt, wird von der Veranstaltung ausgeschlossen. Ausnahmen gibt es lediglich für Fälle, in denen ein Entfernen aus medizinischen Gründen angezeigt ist.  

Die FEI folgt damit dem Beispiel mehrerer Nationen, in denen das Rasieren der Tasthaare bereits seit Jahren verboten ist. Zu diesen Ländern zählen auch Österreich, Deutschland und die Schweiz.

Meistens wird an den Vibrissen, so der Fachterminus für die Tasthaare, rein optischen Gründen herummanipuliert. Für manch einen wirkt das Erscheinungsbild seines Pferdes ordentlicher und gepflegter ohne die scheinbar unnötigen Härchen im Bereich des Mauls und der Augen.  

Für die Pferde selbst sind die Tasthaare alles andere als unnötig. Vibrissen sind mit einer Vielzahl hochempfindlicher Nervenzellen verbunden und dienen als wichtige Informationsgeber für den Tastsinn des Pferdes, ganz besonders in Bereichen, die den Augen verborgen bleiben: etwa bei der Prüfung des Futters während der Futteraufnahme, oder um die Kopfpartie vor Stoßverletzungen zu schützen. Durch das Clippen der Haare wird der Tastsinn im Kopfbereich erheblich eingeschränkt, was eine Verhaltensänderung der Tiere bewirkt, die wiederum zu einer unnatürlichen Körperhaltung führen kann.