Springen

Unfassbar: Österreich gewinnt erste Runde des Nations Cup Finales in Barcelona!

Ein Artikel von Pamela Sladky | 05.10.2018 - 23:26
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Lieferten den ersten Nuller für das österreichische Team: Julia Kayser und Sterrehof's Cayetano
© FEI/Martin Dokoupil

„Abnormal“, kommentierte Equipechef Marcus Wallishauser in einer ersten Reaktion via WhatsApp die Weltklasseleistung seiner Equipe. In der Tat haben Roland Englbrecht, Julia Houtzager-Kayser, Felix Koller und Max Kühner alle in sie gesetzten Erwartungen übertroffen. Bei weitem. Dabei hatte man sich nach dem überlegenen Divisionssieg beim CSIO5* in Budapest schon ein bisschen was für den Showdown der Top 18 Nationenpreisteams der Welt in Barcelona ausrechnen dürfen. Das Finale der Top 8 zu erreichen war das angestrebte Ziel, auch „wenn es sehr schwer“ werden würde, wie Max Kühner im Vorfeld noch prognostiziert hatte.

Dass man die erste Qualifikation dann sogar souverän gewinnen würde, das hatte wohl niemand zu hoffen gewagt. Und doch, die österreichische Equipe hat am Freitagabend im Real Club de Polo de Barcelona das Unmögliche möglich gemacht.

"Wir sind überglücklich! Dass sich das so souverän ausgeht unter den besten 15 Nationen der Welt ist beeindruckend!“, jubelte Wallishauser unmittelbar nach dem Sensationssieg. Beindruckend war die Leistung der Österreicher vom Start weg.  

Als erster rot-weiß-roter Starter zeigte Roland Englbrecht auf Chambery eine gute Runde, zwei Abwürfe und ein Strafpunkt wegen Überschreitens der erlaubten Zeit bedeuteten neun Fehlerpunkte für das österreichische Konto. Das sollte am Ende das Streichergebnis sein. Denn Englbrechts Teamkollegen lieferten danach eine beinahe perfekte Bilanz. Julia Kayser und Sterrehof’s Cayetano, die schon in Budapest zweimal fehlerfrei geblieben waren, schrieben den ersten Nuller für Österreich an. Danach legte Newcomer-Star Felix Koller auf Captain Future gekonnt nach. Auch die EM-Bronzemedaillengewinner der Jungen Reiter kamen ohne Abwurf ins Ziel, mussten lediglich einen Zeitfehler in Kauf nehmen. Schon da lag Österreich ganz klar im Spitzenfeld. Danach lag es an Max Kühner und PSG Final, den Finaleinzug für Rot-Weiß-Rot zu fixieren. Und das Duo behielt die Nerven. Ein weiterer fehlerfreier Ritt katapultierte die heimische Equipe auf Platz eins – ex equo mit den ebenfalls stark springenden Italienern.

„Ich finde es einfach irre, dass wir als kleine Randnation ins Finale der ganz Großen einziehen. Sogar Hugo Simon, der uns hier vor Ort die Daumen drückt, staunt. Wir haben richtig abgeliefert! Ich glaube, die Stimmung im Team ist ein Schlüssel für diesen Erfolg. Jeder kann seinen Plan perfekt durchziehen und dann klappt es auch", gab sich der sonst eher zurückhaltende Max Kühner euphorisch über die Leistung des österreichischen Teams.

Im Finale am Sonntag geht es gegen Italien, Schweden, Belgien, die Niederlande, Irland, die Schweiz und Frankreich um den Titel. Und egal, wie die Equipe von Marcus Wallishauser dort abschneiden wird – eines ist sicher: Das heimische Nationenpreis-Quartett hat den österreichischen Springsport in Barcelona bislang auf die bestmögliche Weise repräsentiert. Alles was jetzt noch kommt, ist der Zuckerguss.

Die Ergebnisse im Detail gibt's hier.

LONGINES FEI Jumping Nations Cup™ Final
First Nations Cup-Competition, 1,60 Meter

1. Österreich Total: 1 Fehlerpunkt
mit Roland Englbrecht/Chambery (9 Fehlerpunkte, Streichresultat), Julia Houtzager Kayser/Sterrehof’s Cayetano Z (0), Felix Koller/Captain Future (1), Max Kühner/PSG Final (0)
1. Italien 1
3. Schweden 4
3. Belgien 4
3. Niederlande 4
6. Irland 5
7. Schweiz 8
7. Frankreich 8
9. Deutschland 8
9. USA 8