Belgien holt Mannschaftsgold, Max Kühner leider ohne Fortune

„Wir haben eigentlich gut angefangen, dann kam die Dreier-Kombination Oxer-Oxer-Steil, da hatten wir in der Mitte einen Fehler. Er sprang voll drauf, ich kann mir das nur so erklären, dass Chardonnay ihn als Steilsprung taxiert hat. Danach war er sehr wach und sogar etwas übereifrig. Da musste ich aufpassen, dass ich ihn locker halte. Beim zweiten Fehler hatte ich ihn dafür dann zu locker, weil ich nicht zu viel Spannung aufbauen wollte. Er war schon sehr an! Mit der Platzierung und diesem Rückstand habe ich nur wenige Chancen unter die Top-12 zu kommen, auf eine Medaille besteht überhaupt keine Aussicht mehr. Daher werden wir im Hinblick auf die Schonung des Pferdes beim Finale am Sonntag nicht mehr antreten, immerhin geht es für Chardonnay in 14 Tagen zum großen Rolex-Turnier nach Calgary", so Max Kühner, dem die Enttäuschung über das Ergebnis deutlich ins Gesicht geschrieben stand.

Der Mannschaftsbewerb stand eindeutig im Zeichen der Olympiaqualifikation: Belgien, Großbritannien und die viertplatzierten Franzosen haben nun das Ticket in der Tasche, die ebenfalls hochgehandelten Iren müssen auf das Nationencupfinale in Barcelona hoffen. Deutschland, Schweden, Niederlande und Schweiz hatten sich schon bei der WM im Vorjahr qualifizieren können. Für Belgien strahlte diese Goldmedaille besonders hell, war es doch die erste Medaille überhaupt, die ein Team bei Europameisterschaften gewann.

Für Max Kühner besteht nun noch bis Ende des Jahres die Gelegenheit als Einzelreiter die begehrte Olympiaentsendung zu erreichen, unter diesem Gesichtspunkt ist sein Verzicht auf das Einzelfinale doppelt verständlich.