Europameisterschaften Rotterdam 2019

Nach Runde zwei: Max Kühner weiterhin in Top-10

Ein Artikel von Ernst Kopica | 22.08.2019 - 15:05
_P4I1834.jpg

Max Kühner und Chardonnay liegen nach einem Abwurf im zweiten Wertungsdurchgang derzeit auf Rang neun.
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Denn keiner der drei rot-weiß-roten Teamreiter konnte das heutige Springen beenden. Der äußerst selektive Parcours forderte außer den Österreichern aber auch zahlreiche andere Opfer. Erstaunlich viele Fehler am Wassergraben und die Dreier-Komination als letzte Klippe prägten die Konkurrenz und am Ende gelang es nur elf Teilnehmern eine Nullrunde ins Ziel zu bringen. Leider gehörte Max Kühner nicht dazu, mit einem fehlerfreien Score hätte er sich sogar an die Spitze des Feldes katapultieren können.

„Ich hatte in der ersten Hälfte des Parcours den Speed von gestern, in der zweiten Hälfte gelang es mir aber ganz gut Chardonnay wieder unter Kontrolle zu bringen. Dort wo die Wege länger wurden, konnte ich Ruhe reinbringen. Aber vielleicht habe ich im ersten Teil zu viel Kraft verbraucht. Denn die Sprünge 11, 12, 13 a, b und c kamen wieder sehr schnell und hätten etwas mehr Kraft verlangt, die hat heute leider ein wenig gefehlt. Der Parcours ist sehr anspruchsvoll, da passiert noch einiges,“ brachte es der Wahltiroler unmittelbar nach dem Ritt auf den Punkt. Gemeinsam mit Hugo Simon analysierte er darauf auf der Reitertrubüne am I-Pad per Video seine Leistung. Und Hugo streute ihm trotz des Abwurfs Rosen: „Es war dennoch eine gute Runde und das ist Jammern auf hohem Niveau!“

Matthias Raisch ging es leider nicht besser als am ersten Tag: Zwei Abwürfe und zwei Verweigerungen am Rabobank-Oxer (Nummer 6) beuteten das endgültige Aus. Dann stellte sich noch heraus, dass sein Coleur Blue Rückenprobleme bekommen hatte. Roland Englbrecht nahm Mevisto’s Corwinni nach einem Abwurf bei Sprung 2 aus der Konkurrenz und Stefan Eder verzichtete beim Stand von 12 Fehlerpunkten vor der Schlusslinie auf ein Weiterreiten.


Wagnis blieb unbelohnt

Das Wagnis mit diesem „Ersatz-Team“ an den Start zu gehen, ging leider nicht auf, wobei aber ehrlicherweise anzumerken ist, dass die Ausfälle der beiden Top-Reiter Felix Koller (Sperre nach FEI-Medikationsvergehen) und Julia Houtzager-Kayser (Verletzung von Cayetano Z) für Österreich nicht zu verkraften waren.

Kühner, der derzeit mit seinen 4,40 Punkten nicht einmal einen Springfehler hinter dem führenden Ben Maher (0,62) liegt, nahm seine Teamkameraden in Schutz: „Bei den Kollegen handelt es sich entweder um Reiter, die noch nicht die Erfahrung haben, oder um die Pferde denen diese Erfahrung fehlt. Man muss daher dankbar sein, wenn jemand dieses Risiko eingeht, hier einmal auch nicht gut auszusehen. Das gehört bei uns im Sport eben dazu, das einmal auch zu wagen. Unsere Jungs waren mutig und haben es probiert. Außerdem darf man nicht vergessen, dass uns einige Vorfälle die erste Mannschaft gekostet haben. Von dem Team, das im Vorjahr das Europasemifinale gewonnen hat, war hier leider keine einzige Pferd-Reiter-Kombination mehr am Start.“

Im Kampf um die Medaillen und die Olympia-Quali der Springreiter geht es weiter heiß her: Vor der zweiten Nationenpreisrunde am Freitag führt Belgien vor Deutschland und Großbritannien.

Ergebnisse

Einzelwertung nach 2 von 5 Runden
1. Ben Maher (GBR), Explosion W 0,62 Fehlerpunkte
2. Steve Guerdat (SUI), Albführen's Bianca 1,31
3. Alexis Deroubaix (FRA), Timon d'Aure 1,40
4. Daniel Deusser (GER), Scuderia 1918 Tobago Z 1,47
5. Jos Verlooy (BEL), Igor 1,68
6. Simone Blum (GER), DSP Alice 2,21
7. Martin Fuchs (SUI), Clooney 3,46
8. Peder Fredricson (SWE), H&M All In 4
9. Max Kühner (AUT), Chardonnay 4,40
10. Gregory Wahtelet (BEL), MJT Nevados S 4,63
Stefan Eder (AUT), Dr Scarpo 10,02 RT
Roland Englbrecht (AUT), Mevisto’s Corwinni 15,11 RT
Matthias Raisch (AUT), Coleur Blue 40,03 EL

Ergebnis im Detail hier