Turf

Santa Anita bleibt Todesstrecke für Rennpferde

Ein Artikel von EK | PS | 28.10.2019 - 12:49
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Die Galoppbahn Santa Anita Park in Kalifornien wird ihrem traurigen Ruf als Pferdefriedhof weiterhin gerecht.
© ThreeMilesPerHour - pixabay.com

Nachdem innerhalb von nur zwei Monaten knapp zwei Dutzend Pferde ums Leben gekommen waren, hatten sich die Verantwortlichen im Frühjahr zu einer Komplettsperre der Bahn entschlossen. In dieser Zeit wurde wurde intensiv nach möglichen Gründen für die Todesserie gesucht. Wirklich fündig geworden ist man eigenen Angaben nach allerdings nicht.

Immerhin konnte sich die Rennbahnführung dazu durchringen, die erlaubten Grenzwerte für die Verabreichung des Medikaments Lasix herabzusetzen. Lasix, vordergründig ein Mittel zur Entwässerung, soll Lungenblutungen bei extremer Anstrengung verhindern, zudem gilt es als Diuretikum, das die Verabreichung anderer Medikamente verschleiert. In Europa ist Lasix nebst anderer in den USA zugelassener Präparate strikt untersagt. Ein derartiges Total-Verbot auch in Santa Anita durchzusetzen scheiterte jedoch am Einspruch der lokalen Besitzervereinigung.
 

Weitere 13 Pferde tot

Nach der Wiedereröffnung der Bahn Ende März ging das Pferdesterben auch prompt weiter. Inzwischen hält man bei 35 toten Rennpferden seit Dezember 2018. Der jüngste Zwischenfall ereignete sich am Freitag der Vorwoche. Beim Training verletzte sich die sechsjährige Stute G Q Covergirl an beiden Vorderbeinen und musste eingeschläfert werden. Nur wenige Tage zuvor hatte der dreijährige Wallach Satchel Paige euthanasiert werden müssen, nachdem er bei einem Rennen einen offenen Bruch an der Fessel des linken Beins erlitten hatte.


Untersuchungen laufen

Ob die Ursache für die Todesserie in der Einnahme von schmerzstillenden und/oder leistungssteigernden Medikamenten zu suchen ist oder in der Bodenbeschaffenheit der Bahn, bleibt weiterhin im Unklaren. Inzwischen werden die Vorfälle auf der Rennbahn von der Bezirksstaatsanwaltschaft und der Regulierungsbehörde California Horse Racing Board untersucht. Geklärt werden soll laut CNN unter anderem, ob die Bedingungen auf der Bahn und die Trainer der Pferde eine Rolle spielen. Die Ergebnisse will man noch im Dezember veröffentlichen.

Inzwischen blicken Pferdesportfreunde und Tierschützer sorgenvoll auf das kommende Wochenende. Von 1. bis 2. November ist der Santa Anita Park Austragungsort des prestigeträchtigen Breeders' Cup, quasi der Weltmeisterschaft des Galopprennsports. Der Veranstalter der mit rund 22 Millionen Dollar höchstdotierten US-amerikanischen Rennserie hatte sich trotz der zahlreichen Zwischenfälle erst im Juni dafür ausgesprochen, den Breeders' Cup weiterhin dort zu veranstalten.