WEG Tryon

Lukas Wacha und Jasmin Lindner beenden Karriere mit WM-Silber

Ein Artikel von Pamela Sladky | 21.09.2018 - 08:29
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In Tryon präsentierten Jasmin Lindner und Lukas Wacha ihre Kür zum Thema Schachnovelle.
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Jasmin Lindner und Lukas Wacha stand bei der Punktevergabe die Enttäuschung sichtlich ins Gesicht geschrieben. Nach drei WM-Titeln, zwei Goldmedaillen bei Europameisterschaften und einem Weltcupsieg sollte in Tryon eine weitere Goldene der perfekten Karrierebilanz des Paares die Krone aufsetzen. Doch es sollte nicht sein.

Nach dem ersten Durchgang am Mittwoch war die rot-weiß-rote Erfolgskombination nach einer hervorragenden Kürdarbietung noch in Führung gelegen. Allerdings blieb die Konkurrenz aus Deutschland und Italien in Schlagdistanz, Platz für Fehler ließ der knappe Vorsprung nicht zu. Das wurde spätestens im Finaldurchgang klar. „Ein Fehler am Anfang hat uns leider den Sieg gekostet, ein Fehler, der uns so noch nie passierte und der ausschlaggebend für das Ergebnis war“, resümierte Lukas Wacha. Am Ende fehlten dem Duo 14 Hundertstelpunkte auf die Italiener Lorenzo Lupacchini und Silvia Stopazzini, die gesamt 9,027 Punkte holten und als neue Weltmeister nach Hause fahren.

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Enttäuschung bei Lukas Wacha und Jasmin Lindner bei der Verkündung der Noten
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„Ich muss das erst einmal verdauen. Wir hätten es leicht schaffen können, denn wir waren wirklich gut drauf“, sagte eine geknickte Jasmin Lindner im Interview. Bei all der Enttäuschung über verpasstes WM-Gold relativiert Longenführer Klaus Haidacher, ehemals selbst aktiver Voltigierer, die Leistung der beiden Tiroler: „Leider war der Fehler da, aber es hätte schlimmer kommen können. Wenn das Pferd nicht so einen guten Tag gehabt hätte, wäre gar nichts gegangen. Eine Silbermedaille ist eine tolle Sache und wir wussten, dass es heuer so schwer wie noch nie wird.“

Vor dem Hintergrund, dass das Karriereende des Paares vor einem Jahr fast schon beschlossene Sache war, hat diese Aussage umso mehr Gewicht. Unmittelbar vor der Heim-EM in Ebreichsdorf hatte sich Lukas Wacha den Fuß gebrochen. „Eigentlich wollten wir damals schon unsere Karriere beenden. Aber da es nach meiner Verletzung so schnell aufwärts ging, quasi vom Rollstuhl aufs Pferd, haben wir es heuer noch einmal probiert.“ Ein Comeback nach einer derat schweren Verletzung mit WM-Silber zu krönen ist eine Leistung, die große Hochachtung verdient. Zumal auch Jasmin Lindner in den vergangenen Monaten immer weider von Verletzungspech geplagt war.

Das zweite österreichische Paar, Theresa Thiel und Stefan Csandl, begeisterte das Publikum mit einer sehr ausdrucksstarken Kür. Eine unverständlich niedrige Bewertung in der Pferdenote verhinderte aber eine bessere Platzierung als Rang fünf. „Wir haben unser Ziel aber auf jeden Fall erreicht,“ freuten sich die beiden Niederösterreicher.

Die Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.