Aus für Touristenattraktion

Pferdekutschenverbot in Palma de Mallorca ab 2024

Ein Artikel von Redaktion | 04.08.2022 - 11:45
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Eine Fahrt mit der Pferdekutsche ist in Mallorcas Hauptstadt Palma eine beliebte Touristenattraktion.   © Natalia | AdobeStock.com

In Mallorcas Hauptstadt sind Kutschfahrten schon seit Jahren umstritten. Immer wieder kollabieren Pferde während der Arbeit, 2016 starb eines der Tiere, nachdem es in Panik gegen die Stadtmauer gekracht war. Zudem kommt es regelmäßig zu Anzeigen gegen die Kutscher wegen Tiermisshandlung. Nach anhaltenden Protesten versicherte das Rathaus der Balearenstadt, man wolle härter durchgreifen, häufigere und schärfere Kontrollen einführen. Passiert ist nach Angaben von Tierschützern jedoch viel zu wenig.

Erst vor wenigen Tagen brach erneut ein Pferd zusammen, als es eine Kutsche mit Touristen durch die Altstadt zog. Ein Video, das die Bemühungen des Kutschers zeigt, sein Pferd wieder aufzurichten, während die Fahrgäste ungerührt sitzen bleiben und das Treiben beobachten, machte auf Social Media die Runde und sorgte für große Empörung.

E-Kutschen statt Pferdegespanne

Dieser neuerliche Zwischenfall war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Nur wenige Tage nach Veröffentlichung des Videos beschloss der Stadtrat, dass ab 2024 endgültig Schluss sein soll mit Pferdekutschen in Palma. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollen die Vierbeiner vollständig durch Elektrokutschen abgelöst werden. Den Umstieg auf die E-Gefährte will die Stadt durch Subventionen unterstützen, eines der obersten Ziele sei es, die mit dem Kutschengewerbe verbundenen Arbeitsplätze zu erhalten.
 

Pferde bekommen früher hitzefrei

Deutlich früher, nämlich noch in diesem August, wird ein weiterer Beschluss des Stadtrates in Kraft treten: Pferdekutschen erhalten bereits ab Wetterwarnstufe Gelb (Temperaturen ab 36 Grad) ein Fahrverbot. Die Touristen müssen sich dann nach einer alternativen Transportmöglichkeit umsehen, wollen sie die Altstadt Palmas nicht selbst per pedes erkunden.