Zucht

WM Junge Dressurpferde: Jovian, Kjento und Hesselhoej Down Town holen die Titel

Ein Artikel von Pressemitteilung | PS | 30.08.2021 - 12:47
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Nach seinem Titel bei den Fünfjährigen holt Jovian (Apache-Tango) neuerlich einen Weltmeistertitel für seinen Reiter und Besitzer Andreas Helgstrand (DEN). Insgesamt war Helgstrand als (Mit-)Besitzer mit vier Medaillen, zwei davon in Gold, einmal mehr der große Abräumer des Championats.
© FEI / Leanjo de Koster

Ein rein dänisches Podium – zumindest aus Reitersicht – brachte die Konkurrenz der siebenjährigen Pferde. Kein Vorbeikommen gab es in dieser Klasse an Jovian. Mit 89,136 % positionierte sich der Weltmeister von 2019 deutlich an der Spitze der 15 Paare umfassenden Konkurrenz. Der KWPN-Hengst von Apache-Tango konnte vor allem mit seinem Trab (10,0) und der Galoppade (9,8) punkten, für den Schritt gab es eine 8,0, die Note 9,8 für die Rittigkeit und nochmals die Höchstnote 10 für die Perspektive. Seinem Reiter und Besitzer Andreas Helgstrand sah man die Begeisterung und Freude über dieses außergewöhnliche Talent aus der Zucht von E.T. Ten Bosch deutlich an. „Jovian ist ein richtiger Hengst, stark, mit großem Potential und als wir ihn gekauft haben, habe ich gleich gesagt: das wird meiner”, meinte Helgstrand stolz.

Blue Hors Touch of Olympic L heißt der Silbermedaillengewinner bei den Siebenjährigen. Der dänische Don Olymbrio-Sohn (MV Fidermark) kam unter Blue-Hors-Bereiterin Nanna Skodborg Merrald auf 83,965 %. Nur einen Hauch weniger, nämlich 83,407 %, gab es für Eternity (Escolar-Sir Donnerhall) der ebenfalls im Besitz von Andreas Helgstrand steht und von Anne-Mette Strandby-Hansen vorgestellt wurde.

Für Österreich ging in dieser Klasse der Hannoveraner Dinay von Dimaggio-Argentinus an den Start. Die erste Qualifikation beendete der Wallach aus der Zucht von Elke und Claudia Tegtmeyer unter seiner Ausbilderin Astrid Neumayer noch deutlich unter seinen Möglichkeiten. 69,875 % bedeuteten Platz 26 für das Paar. Umso besser lief es dann im Kleinen Finale. Je eine 8,2 für die Bereiche Trab und Durchlässigkeit, 8,5 für den Galopp und die Perspektive und eine 7,7 für den Schritt brachten im Gesamtergebnis versöhnliche 75,877 % und den starken vierten Platz. Damit hätte das Paar um ein Haar sogar den Einzug ins große Finale geschafft - am Ende fehlten weniger als 0,3 %!

Der Weltmeister der sechsjährigen Dressurpferde heißt Kjento. Wie schon in der Qualifikationsprüfung setzte sich der KWPN-Hengst von Negro-Jazz unter der Britin Charlotte Fry an die Spitze der Konkurrenz und kassierte reihenweise Spitzennoten. Viermal gab es die höchste Wertung 10, nämlich für den Trab, den Galopp, die Durchlässigkeit und den Gesamteindruck, lediglich im Schritt musste der schöne Rappe Federn lassen: Hier verteilen die Richter:innen „lediglich“ eine 8. Im Endergebnis schloss Kjento bei überragenden 96 %.  

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96 % für Kjento (Negro-Jazz ) unter Charlotte Fry (GBR) - es geht kaum besser!
© FEI / Leanjo de Koster

Charlotte Fry strahlte über das ganze Gesicht - über Gold, aber auch über die vielen Komplimente, die sie für ihre Ausbildungsarbeit erhielt. Chefrichter Dr. Jean-Michel Roudier unterstrich es ganz deutlich: „Die Qualität der Pferde hat sich immens entwickelt, aber entscheidend ist auch zu sehen, wie gut sie geritten werden – fein, leicht und unangestrengt. Wir wollen sehen, dass diese jungen Pferde sich gut entwickeln können, gern arbeiten und sich wohlfühlen.” Diesen Eindruck vermittelte der aus der Zucht von A.J. van Os und im Besitz des Stalles Van Olst stammende Kjento in beiden Durchgängen.

Hohe Noten kassierte auch der Silbermedaillengewinner, der Rheinländer Hengst Escamillo von Escolar-Rohdiamant, unter Manuel Dominguez Bernal (ESP). Er ging mit 93,4 % vom Platz, gefolgt von For Magic Equestra, einem Hannoveraner Wallach von For Romance-A Jungle Prince, der von Beata Stremler (POL) vorgestellt wurde und sich mit 86,4 % die Bronzemedaille verdiente.

Ein Escolar-Sohn (MV Florestan I) ist auch Einstein, mit Kerstin Kronaus im Sattel Österreichs Beitrag in der Klasse der Sechsjährigen. Im Kleinen Finale konnte das Paar gegenüber der ersten Qualifikation etwas zulegen und schloss bei 74 %. Damit landete es auf Platz 25.

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Große Freude bei Jeanna Hogberg (SWE) über den Sieg bei den Fünfjährigen mit Hesselhoej Down Town (Donkey Boy-Zack) © FEI / Leanjo de Koster

Gold für ein Pferd aus dänischer Zucht brachte das Finale der Fünfjährigen. Hier setzte sich Hesselhoej Down Town von Donkey Boy-Zack durch. Die Qualifikation hatte der bildhübsche Hengst, der ebenfalls im Besitz von Helgstrand Dressage steht, noch auf dem vierten Platz beendet. Im Finale lief er unter seiner schwedischen Reiterin Jeanna Hogberg zur Hochform auf. „In der Qualifikation war er noch etwas verhalten und beeindruckt von der Arena”, so Hogberg, „aber heute fühlte er sich wohl und konnte sein Potential entfalten.”

Zweimal gab es die Höchstnote 10 – für den Trab und die Perspektive, dreimal eine 9,5 und damit ein Gesamtergebnis von 97,00 %. Der Hengst aus der Zucht von Dorthe und Hans Jörgen Hoeck ist nicht nur mit üppigem Bewegungspotential ausgestattet, sondern auch das, was man einen „Hingucker“ nennt. Jeanna Hogberg weiß das: „Er ist die Art Pferd, über die jeder und jede sagt ‚ist der süß ‚....” Hogberg hofft nun darauf, den Hengst weiter ausbilden zu können.

Mit dem Hannoveraner Hengst Danciero von Dancier-Floriscount unter Eva Möller landete ein deutsches Paar auf dem Silberrang. Die Qualifikationssieger mussten sich mit 96,6 % nur ganz knapp geschlagen geben und hielten die  Bronzemedaillengewinner, die KWPN-Stute Lightning Star von Ferguson-De Niro mit Kirsten Brouwer (NED) im Sattel (92,8 %) deutlich auf Distanz.

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