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Durch die bevorstehende Preiserhöhung in der Pferdehaltung würde Reiten als Freizeitsport deutlich an Beliebtheit abnehmen - mit weitreichenden Folgend für die gesamte Pferdewirtschaft. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Industriwissenschaftlichen Instituts (IWI). © Claudia Paulussen - fotolia.com

Pferdewirtschaft vor weitreichenden Veränderungen

Ein Artikel von PM/PS | 28.10.2013 - 08:08
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Durch die bevorstehende Preiserhöhung in der Pferdehaltung würde Reiten als Freizeitsport deutlich an Beliebtheit abnehmen - mit weitreichenden Folgend für die gesamte Pferdewirtschaft. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Industriwissenschaftlichen Instituts (IWI). © Claudia Paulussen - fotolia.com

Bereits 2010 hatte die Plattform PferdAustria eine Studie  beim Industriewissenschaftlichen Institut in Auftrag gegeben - der Wirtschaftsfaktor Pferd. Darin wurden für viele überraschende Werte veröffentlicht, so etwa dass die Pferdewirtschaft in Österreichs Volkswirtschaft eine Produktion im Wert von bis zu 2,1 Mrd. EUR generiert, sich gesamtwirtschaftlich eine Wertschöpfung von 1,1 Mrd. EUR auf den Tourismus- und Freizeitfaktor Pferd zurückführen lassen und durch die geschätzten 120.000 Pferde in Österreich 23.060 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Dass die ab 1. 1. 2014 drohende 20-prozentigen Mehrwertsteuer auf Pferdehaltung in pauschalierten landwirtschaftlichen Betrieben diese Zahlen negativ beeinflussen wird und außerdem auf lange Sicht nicht einmal dem Fiskus entsprechende Gewinne verspricht, belegt die eben veröffentlichte Studie „Effekte einer Mehrwerteteuer auf Pferdehaltung" des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI).

Durch die Preiserhöhung in der Pferdehaltung würde, so das Ergebnis, Reiten als Freizeit- und Urlaubsaktivität deutlich an Beliebtheit abnehmen. Weitere Folgen wären ein Rückgang der Pferde in Österreich, womit natürlich auch eine Reduktion der Ausgaben rund ums Pferd verbunden wäre. Des weiteren wäre gesamtwirtschaftlich mit einem Sinken von Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung zu rechnen.

  • Preissteigerungen für das Einstellen von Pferden von bis zu 20 % und
  • daraus abgeleitet eine Reduktion um bis zu 19.530 Pferden sowie
  • eine Verringerung des Umsatzes bei Pferdebetrieben von bis zu 19,4 Mio.EUR.
Diese Negativentwicklung würde auch gesamtwirschaftlich gesehen ihre Spuren hinterlassen, so seien mit
  • einem Rückgang von Produktion von bis zu 367,7 Mio. EUR,
  • einer Verringerung von Wertschöpfung von bis zu 192,3 Mio. EUR,
  • einem Rückgang an Beschäftigung von bis zu 3.678 Arbeitsplätzen und
  • und Steuermindereinnahmen aus Beschäftigung von bis zu 62,7 Mio. EUR zu erwarten.
Entsprechend negativ fällt das Resümee der Studie aus: „Per Saldo würde somit nur ein kleiner positiver oder sogar ein negativer Nettoertrag an Steuern und Abgaben für den Fiskus bleiben. Dem würde jedoch ein spürbarer Verlust an gesamtwirtschaftlicher Produktion, Wertschöpfung, Arbeitnehmerentgelten und Beschäftigung gegenüber stehen.“

Bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Gremien angesichts dieser Fakten noch vor Jahresende einlenken und sich für eine Lösung zum Wohle der Pferdeliebhaber und dem damit verbundenen Wirtschaftszweig entscheiden.