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Uta Gräf hat sich durch ihre feine, klassische Reitweise, die sich in besonders harmonischen Vorstellungen ausdrückt, in der internationalen Szene einen Namen gemacht. Seit 2011 gehört sie dem B-Kader der Dressurreiter an und schaffte es auf die Longlist für London 2012. © Tomas Holcbecher

Feines Reiten mit Uta Gräf

Ein Artikel von Pamela Sladky | 24.09.2014 - 09:48
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Uta Gräf hat sich durch ihre feine, klassische Reitweise, die sich in besonders harmonischen Vorstellungen ausdrückt, in der internationalen Szene einen Namen gemacht. Seit 2011 gehört sie dem B-Kader der Dressurreiter an und schaffte es auf die Longlist für London 2012. © Tomas Holcbecher

Uta Gräf ist eine auffällige Erscheinung in der Dressurszene. Nicht nur wegen ihres blonden Wuschelkopfes und ihrer auffallend guten Laune, die sie permanent versprüht, sondern auch weil Sie vieles so ganz anders handhabt, als der Großteil ihrer Kolleginnen und Kollegen und trotzdem – oder auch gerade deshalb – bis in die höchsten Klassen erfolgreich ist. Während viele Pferde im Leistungssport eine Weide mit Artgenossen bestenfalls vom Vorbeigehen kennen, gehört der tägliche Auslauf im Herdenverband bei Uta Gräf einfach dazu – auch für ihre Grand-Prix-Pferde, frei nach dem Motto „Schlammkruste abkratzen und Grand Prix reiten“. Doch es ist nicht nur die Haltung, die Uta Gräf zum Vorbild vieler Dressur- und FreizeitreiterInnen gemacht hat, sondern auch ihr besonders harmonisches Zusammenspiel mit ihren vierbeinigen Partnern und ihre feine Hilfengebung im Sattel.

Dem „Feinen Reiten in der Praxis“ ist nun auch ihr zweites Buch, erschienen im FNVerlag, gewidmet. Ganz im Uta Gräf-Style wird in diesem Buch nicht graue Theorie gewälzt, sondern anhand von „Tagebüchern“ einzelner Berittpferde erläutert, wie man mit unterschiedlichen Ausbildungsproblemen umgehen kann. Dabei wird nicht nur die Arbeit mit super veranlagten Pferden wie Damon-Hill-Sohn Damon Jerome NRW, Grand-Prix-Newcomer Dandelion oder ihrem Erfolgspferd Le Noir beschrieben, auch normale, weniger perfekte Pferde haben in diesem Buch ihren Auftritt. Hier zeigt sich schließlich besonders deutlich, welche Verbesserungen dank guter Ausbildung möglich sind. Denn, so Uta Gräf, feines und müheloses Reiten ist nicht davon abhängig, dass man mit einem „Kracher“ beritten ist. Viel wichtiger sei es, sein Pferd durch überlegte dressurmäßige Basisausbildung zu mehr Selbstständigkeit motivieren und ihnen damit Spaß an der gemeinsamen Aufgabe zu vermitteln. Je mehr Mühe man sich zu Anfang beginn gibt, so das Credo, desto weniger Aufwand muss man langfristig betreiben, um ein harmonisches Zusammenspiel von Reiter und Pferd zu erreichen.

„Feines Reiten in der Praxis: Der Weg zu mehr Mühelosigkeit im Sattel“

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Summary: --- Alt: --- Keyword: --- Doc.Name: "Uta_Graef_Buch.jpg" © FNVerlag

Uta Gräf und Friederike Heidenhof
ISBN 978-3-88542-800-8
24,90 Euro
www.fnverlag.de

Inhalt
Ob in der Dressur, im Springen oder beim Freizeitritt im Gelände: Fast jeder Reiter träumt davon, in Harmonie mit seinem Pferd mühelos zu reiten. „Kaffee trinken in der Pirouette“ heißt dazu das – nicht ganz ernst gemeinte – Motto von Uta Gräf. Es bedeutet für sie, sich viel Mühe zu geben, um langfristig mit weniger Aufwand reiten und das Pferd in Harmonie unter sich arbeiten lassen zu können. Ihre Pferde nicht zu entmündigen, sondern sie im Gegenteil im Selbstvertrauen zu bestärken und sie zu mutigen Sportpartnern zu machen, ist ein wichtiger Baustein ihres Erfolgs.