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Wer vor der Arbeit zum Pferd fährt, braucht ein paar Dinge, um anschließend frisch und suaber sein Tagwerk zu beginnen. © Stephanie Schiller

Beautytipps für Reiterinnen

Phönix aus dem Misthaufen

Ein Artikel von Sonja Hofer | 25.05.2020 - 08:15

Morgensport ist zweifellos ein Muntermacher der Extraklasse: Man startet fitter in den Tag, langfristig stärken Bewegung und frische Luft sogar die mentale Gesundheit. Doch wer frühmorgens den Sattel dem Bürosessel vorzieht, kennt die Herausforderung: Frau braucht eine gewisse Routine und erprobte Hilfsmittel, um top-gepflegt und zeitgereicht bei der Arbeit zu erscheinen. Wir haben Tipps und Tricks von Pferderevue-Leser*innen gesammelt, wie der Tausch von Reitstiefel gegen Laptop reibungslos gelingt. 

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Basics: Seife, Parfum, Kosmetiktuch aus Frottee © Stephanie Schiller

Gute Vorbereitung ist alles
Sich bereits am Vorabend alles zurechtzulegen, spart Hektik und unnötige Wege am Morgen. Bestenfalls hat man eine Kosmetiktasche, die nur für den Stall gepackt ist. Darin findet sich die Hitliste an Express-Frischmachern. 

  • für eine wallende Mähne: Mikrofaserbürste, Trockenshampoo oder Babypuder, Salzspray, Haarspangen- und Gummis, Haarparfum
  • für ein frisches Gesicht und saubere Haut: (faltbare) Waschschüssel (Tipp: bei Campingzubehör zu finden), Waschlappen, Gesichtswaschgel, Mikrofaserhandtuch, Feuchtigkeitscreme, Deo und Parfum
  • für gepflegte Hände: Nagelbürste und Seife, Handcreme
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Eine gut sortierte Beautybag ist die halbe Miete. © Stephanie Schiller

Tipp: Bei der Beauty-Bag darf man ruhig wählerisch sein. Wer sich ein Exemplar mit vielen Unterteilungen und Innentaschen aussucht, ist dem Chaos einen Schritt voraus. 

SOS-Tipps für platte Haare
Um nassen Haaren nach dem Reiten vorzubeugen, kann man ein Stirnband oder Multifunktionstuch wie etwa von Buff unter dem Helm tragen. So fängt der Stoff den Schweiß auf, nicht die Haare. Erledigt man frühmorgens lediglich die Stallarbeit, so reicht es oft, sich mit einer Mütze oder Kappe vor dem Stallgeruch zu schützen. Wenn diese eine isolierende Fleece-Schicht eingenäht hat, schirmt sie besonders gut ab. Noch bevor man den Helm aufsetzt, sollte man am Haarscheitel Trockenshampoo aufsprühen – besser noch schon am Vorabend, sodass es gut einwirken kann. Statt Trockenshampoo eignet sich auch Babypuder, das man besispielsweise mit einem großen Kosmetikpinsel auftragen kann. Gleich nachdem man den Helm abgenommen hat, sollte man die Haare gründlich durchkämmen. So entfernt man die Reste der Stylingprodukte und verhindert, dass die Haare nass und verdrückt trocknen.
Mikrofaserbürsten nehmen schon während des Bürstens Feuchtigkeit auf. 

Apropos: ein kleines Kopfhandtuch ist ein Muss in der Stall-Tasche, allerdings greift man hier besser zu Produkten aus Mikrofaser als aus Baumwolle. Wer einen Stromanschluss parat hat, nimmt einen Reiseföhn mit und trocknet verschwitzte Haare im Turbotempo. Föhnomenal!

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Geruchskiller: Haarparfum verbannt das "Eau de Cheval". © Stephanie Schiller

Vom Helm plattgedrückten Haaren wieder Volumen zu schenken wird mit einfachen Tricks zum Kinderspiel. Salzsprays bringen besonders kurzen Haaren schnell Griffigkeit und Textur, auch spezielle Texturizing-Sprays helfen rasch. Weil Haare sich an eine Fallrichtung gewöhnen und somit schnell an Volumen einbüßen, kann man nach dem Reiten gewieft den Scheitel anders setzen. Für die Löwenmähne gibt es damit auch nach allen Helm-Strapazen noch Hoffnung!

Viele Stylingprodukte für die Haare sorgen an sich bereits für frischen Duft, endgültig verbannt ist das „Eau de Cheval“ allerdings mit ein oder zwei Spritzern Haarparfum. Das Finish ist die richtige Frisur. Bei nicht ganz so frischen Haaren eignen sich insbesondere Flechtfrisuren, ein klassischer Pferdeschwanz oder der Dutt. Bei kurzen Haaren hilft einen ordentliche Portion Haarwachs. 

Tipp: Bei schnell fettenden Haaren kann man Vorsorge treffen, indem man etwa mit geringer Hitze kopfüber föhnt. Bei der Haarwäsche steigt man besser auf lauwarmes Wasser um, weil Wärme im Allgemeinen die Fettbildung fördert. Haarbürste und Kamm sollten regelmäßig gereinigt – und Stylingprodukte abends immer ausgebürstet werden. 

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Frischekick: Katzenwäsche mit einem Einweg-Pflegehandschuh © Stephanie Schiller

Dem Stallgeruch an den Kragen
Schon mal etwas von Körperpuder gehört? Täglich und gleichmäßig angewendet erfrischt es die Haut und wirkt wie ein Deo. Besonders an den Füßen und unter den Achseln verhindert man damit Schweiß und Geruchsbildung. Außerdem sorgt es für ein samtiges Hautgefühl und beugt Blasen vor – ein Segen bei neuen Reitstiefeln oder Lederschuhen. Zusätzlich kann man die Schuhe und Socken vor dem Reiten einpudern. Stallschuhe sind übrigens ein wesentlicher Faktor bei der Geruchsvermeidung, wie Leserin Alisa Sophie weiß: „Aus Erfahrung kann ich berichten, dass die Schuhe das Um und Auf sind, weil da der meiste Gestank hängen bleibt – also schlussendlich auch in der Fußmatte im Auto. Stallschuhe ambesten im Kofferraum lagern und Schuhe gleich beim Aus- bzw. Einsteigen wechseln.“

Nach der morgendlichen Trainingseinheit hoch zu Ross hat man am besten eine kleine Wanne oder (faltbare) Schüssel zur Hand. Steht im Reitstall kein Waschraum zu Verfügung, wird der Pferde-Waschplatz umfunktioniert. Thermosflaschen mit heißem Wasser zum Untermischen sind der Lifehack für Warmduscher. Mit Waschlappen und Gesichtswaschgel reinigt man sein Gesicht, direkt danach kommt die Feuchtigkeitspflege. 

Tipp: Wer nach dem Reiten stark im Gesicht errötet, nimmt das kälteste Wasser, das zu finden ist. Augen zu und durch. 

Anschließend heißt es: Raus aus den verschwitzten Sachen, mit dem Waschlappen die Katzenwäsche erledigen und rein in die saubere Kleidung. Wenn man den Lappen vergessen hat, tut es auch ein Shirt oder der nicht verschwitzte Pullover. Hinterher Deo auftragen, im Auto immer das gewohnte Parfum im Kleinformat auf Lager haben – für einen Last-Minute-Spritz vor dem Büro. Übrigens: Wer seine Reitbekleidung und insbesondere die Stallschuhe in verschließbaren Kisten und diese wiederum im Kofferraum lagert, verhindert maßgeblich Stallgeruch im Auto. 

Prinzipiell hat Reitsportkleidung aus atmungsaktiven, natürlichen Materialien (Stichwort für den Winter: Merino-Funktionsunterwäsche) die Nase vorne, wenn es um geringere Geruchsentwicklung geht. Das gilt für das Reiten aber auch für anstrengende Stallarbeit. Fürs schnelle Ausmisten und Füttern reicht als Schutz gegen den Stallgeruch auch eine größere Softshellhose und -jacke zum Überziehen.

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Unabdingbar: Seife und Nagelbürste für saubere Fingernägel © Stephanie Schiller

Ruckzuck saubere, gepflegte Hände
Handschuhe, Handschuhe, Handschuhe: Handschuhe verringern die Verschmutzung der Hände enorm. Man sollte sie regelmäßig waschen, sodass sich speziell an der Innenseite kein Schmutz sammelt, der dann unbemerkt unter die Fingernägel wandert. Zum Ausmisten eignen sich auch Einweghandschuhe oder Arbeitshandschuhe aus dem Baumarkt. Mit Seife und Nagelbürste sind die Greiferchen in Windeseile wieder blitzblank. Nach dem Waschen am besten direkt Handcreme auftragen. 

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Mit ein paar Helferlein sind Sie im Nu fit für die Arbeit! © Stephanie Schiller

Routiniert fertig in 15 Minuten
Haare und Frisur richten, Gesicht waschen und eincremen, Katzenwäsche und rein in die frische Kleidung, anschließend Hände säubern: Bei jeder Morgen-Reiterin pendelt sich irgendwann eine bestimmte Routine mit gewissen Abläufen ein. Bis das alles wie am Schnürchen funktioniert, braucht es sicher einige Anläufe. Doch ist frau erstmal sattelfest, ist sie pfeilschnell fertig und frisch zurechtgemacht pünktlich am Arbeitsplatz.