Studie

Verletzungsrisiko mit beschädigtem Helm beträchtlich größer

Ein Artikel von Pamela Sladky | 13.07.2020 - 12:59
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Damit ein Helm seine Schutzfunktion erfüllen kann muss er unversehrt sein und gut passen.
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Zwar hatte die Forschergruppe bei ihren Untersuchungen Mopedfahrerinnen und –fahrer im Fokus, die Erkenntnisse der Studie lassen sich jedoch ebenso gut auf den Reitsport umlegen. Ihre Kernbotschaft: Beim Tragen von unpassenden oder beschädigten Helmen steigt das Verletzungsrisiko deutlich.

„Erfolgt ein weiterer Aufprall an derselben Stelle, steigt die Gefahr von schweren Kopfverletzungen um bis zu 19 Prozent. Grund dafür ist die Schaumstruktur im Inneren des Helms, die sich bei einem Aufprall stark deformiert, um Energie abzubauen. Dieser Energieabbau ist aber nur einmal möglich", erklärt TU Graz-Wissenschafterin Desiree Kofler vom Institut für Fahrzeugsicherheit. Die Tests zeigen, dass die Deformation auch auftritt, wenn der Helm nach einem Aufprall äußerlich vollkommen unbeschädigt wirkt.

Damit ein Helm seine Schutzfunktion auch erfüllen kann, muss er nicht nur unversehrt sein, sondern auch richtig sitzen. „Die optimale Passform eines Sturzhelms ist grundsätzlich extrem wichtig“, erklärt ÖAMTC-Techniker Dominik Darnhofer. „Weder ein zu locker noch ein zu fest sitzender Helm bieten entsprechenden Verletzungsschutz.“

Für den Helmkauf raten die Experten dazu, das Wunschmodell im Geschäft eingehend zu probieren. Nur so könne man feststellen, ob der Helm auch wirklich auf den jeweiligen Kopf passt.