Leseprobe

E-Mobilität für Pferdeleute: Sind Sie reif, um auf ein Elektroauto umzusatteln?

Ein Artikel von Petra Mühr | 15.04.2024 - 12:38
05ab5dd1-5552-44cc-bd3f-3761abd7228b.jpg

Der Trend in Richtung E-Mobilität kommt zunehmend auch bei  Pferdebesitzer:innen an. Lohnt es sich, umzusatteln? © Autohaus Greinecker

Elektroautos boomen. Im vergangenen Jahr war in Österreich wieder einmal ein „Stromer“ auf Platz zwei der beliebtesten Neufahrzeuge, etwa jedes fünfte neuzugelassene Fahrzeug war batterieelektrisch angetrieben.

Dennoch macht es vor allem als Pferdebesitzer:in Sinn, sich ein paar essenzielle Fragen zu stellen, bevor man auf ein Elektro-Fahrzeug umsteigt. Schließlich fahren Sie hin und wieder mit Ihrem vierbeinigen Liebling im Anhänger zum Turnier, auf Urlaub oder – das will selbstverständlich niemand, aber es kann auch mal vorkommen – Sie müssen mit Ihrem Ross in die Klinik. Ein zugkräftiges E-Car, das zumindest einen leichten Hänger und ein Pferd ziehen kann, ist also empfehlenswert.

Wir haben daher für Sie die grundsätzlichen Fragen zusammengestellt, die sich jeder stellen sollte, bevor er ausschließlich auf Strom abfährt – und eine Liste an potenten E-Fahrzeugen zusammengestellt, die zumindest 1500 Kilogramm ziehen können.
 

1. Reichweite: Welche Strecke lege ich regelmäßig zurück?

Nach wie vor ist die Reichweite für so manchen E-Interessierten ein ausschlaggebendes Argument gegen ein Elektroauto. Das muss jedoch längst nicht mehr sein, mittlerweile werben Hersteller von Elektrofahrzeugen schon mit einem Aktionsradius von über 700 Kilometern nach WLTP-Norm. Natürlich lassen Schnee und Kälte oder flotte Autobahnfahrten diese Zahlen in der Realität durchaus schrumpfen. Gleichzeitig sind Langstreckenfahrten in Österreich laut Statistik die Ausnahme.

Stellen Sie sich daher die Fragen:

  • Wie viele Kilometer lege ich täglich mit dem Auto zurück?
  • Wieviel Kilometer misst die längste Strecke, die ich (regelmäßig) fahre?

Tipp: Lassen Sie (bei Ihrem Autohändler) eine exakte Mobilitätsanalyse durchführen.
 

2. Ladeinfrastruktur: Wo und wie lade ich?

Auch wenn es hart klingt: Ein Elektroauto ist für Sie prinzipiell nur dann passend, wenn Sie es entweder zuhause oder am Arbeitsplatz laden können.

Sie haben daheim also zumindest eine Wallbox (die Haushaltssteckdose ist nur für den Ausnahmefall gedacht) – und im Optimalfall eine eigene PV-Anlage plus Heimspeicher. Damit sind Sie der Parade-E-Fahrer, weil E-Mobilität dadurch günstig und wirklich „grün“ wird. Allerdings sind zusätzliche Investitionen neben dem Autokauf ebenfalls notwendig.

Wer sein E-Auto ausschließlich an öffentlichen Ladestationen laden will/muss, sollte berücksichtigen, dass,

  • die Ladeinfrastruktur nach wie vor nicht flächendeckend ist, auch wenn das Netz kontinuierlich wächst,
  • nicht immer eine Ladestation frei ist, und
  • öffentlich laden mehr Geld und mehr Zeit kostet: Das Auto lädt am einfachsten und günstigsten, während es geparkt ist (nachts, während Sie schlafen, oder untertags, während Sie arbeiten).

Tipp: Können Sie weder zuhause noch beim Arbeitgeber laden und wollen dennoch partout ein E-Car fahren, dann überprüfen Sie anhand einschlägiger Apps die Infrastruktur auf Ihren üblichen Wegen.

Mehr lesen im April

Noch mehr wichtige Fragen für Ihren E-Fitness-Check und die besten Stromer für Pferdemenschen gibt's im Aprilheft der Pferderevue. Welche Themen Sie in diesem Heft außerdem erwarten, erfahren Sie hier.

Sie wollen die Pferderevue testen? Bestellen Sie hier Ihr Probeabo!