Was lange währt, wird endlich gut: Peter Untersteiner fährt mit dem Supertraber Toto Barosso erstmals zum Hunyady-Sieg. © FOTO RISAVY
„Ich wollte immer schon diesen Klassiker gewinnen – darum brachte ich Toto Barosso nach Wien“, sagte Untersteiner nach dem Rennen sichtlich bewegt.
Der Mann hinter dem Namen
Namensgeber des traditionsreichen Rennens ist Graf Kálmán Hunyady, der von der Gründung des Wiener Trabrennvereins im Jahr 1874 bis zu seinem Tod 1901 als Präsident amtierte. Der leidenschaftliche Pferdemann war weit mehr als eine Repräsentationsfigur: Hunyady war bei jedem Renntag persönlich anwesend und fungierte regelmäßig als Zielrichter.
Am kaiserlichen Hof diente er als Oberzeremonienmeister, und auch seine Familie stand im Dienst der Habsburger: Vater Ferenc war Kämmerer, Cousine Karoline „Lily“ bis zu ihrer Heirat Lieblingshofdame von Kaiserin Elisabeth, und Onkel Josef bekleidete das Amt des ersten Obersthofmeisters am Hof der Kaiserin.
Historischer Glanz und sportlicher Ehrgeiz
Zwar ist der aristokratische Glanz der Jahrhundertwende längst Vergangenheit und die Dotation von 25.000 Euro im internationalen Vergleich bescheiden, doch der historische Wert eines Sieges bleibt ungebrochen – das Hunyady-Gedenkrennen hat nach wie vor eine besondere Anziehungskraft.
Auch Peter Untersteiner, heute 65 Jahre alt und vor sechs Jahrzehnten nach Schweden ausgewandert, ließ dieses Ziel nie los. Schon vor 20 Jahren versuchte er, in Wien zu gewinnen – damals reichte es nur für Rang drei. Diesmal erfüllte sich sein Traum.
„Es waren zwar 1.200 Kilometer, die wir fahren mussten, aber die Besitzer wollten mir helfen, das Rennen zu gewinnen. Und jetzt ist dieser Traum Wirklichkeit geworden“, sagte Untersteiner bei der Kranzniederlegung vor dem Hunyady-Denkmal nach der Siegerparade.
Für den zweifachen „Traber des Jahres“ Charmy Charly AS blieb in der stark besetzten Prüfung diesmal „nur“ Platz zwei, vor Lozano Boko und Mona Lisa Venus.