40-In-Hand-Coach" hieß die imposante Fahrpräsentation mit 40 Arabischen Pferden. © Fröhlich/equipress
Kutschengespanne mit zwei oder vier Pferden an der Deichsel sind bekannt. Ein Sechs- oder gar ein Achtspänner ist schon ungewöhnlich, und ein Zwölfspänner ist bei den Hengstparaden Deutscher Landgestüte die ganz große Ausnahme.
40 Pferde für ein Gespann zu trainieren ist allerdings eine besondere Herausforderung. Auch für Günther Fröhlich. Der Fahrprofi, der zusammen mit seiner Frau Susanne das Gestüt Glimbach (D) leitet, musste die Anfrage aus dem Oman, die im Frühjahr 2010 an ihn gestellt worden war, erst einmal sacken lassen: "In den letzten 30 Jahren habe ich viele Pferde eingefahren und alles bis zum Achtspänner gefahren. Ein Gespann mit 40 Pferden für das 40-jährige Thronjubiläum von Sultan Qaboos bin Said Al Said zu trainieren, war schon eine gewaltige Aufgabe, und das mit einer Leinenlänge von 645 Metern."
40 Arabische Pferde, das bedeutet ein Gesamtvolumen von ca. 18.000 kg Lebendgewicht. Wer so viel Masse vor der Kutsche dirigieren will, braucht ein ganz besonderes Händchen. Für den Linnicher Pferdeausbilder Fröhlich und seinen Partner, seinen ehemaligen Schüler Sheef Dahid Al Kared von der "Royal Cavalry Sultanate of Oman" gab es vor Ort nur eine Woche zum gemeinsamen Training . Sattlermeister Ekkert Meinecke (Eicklingen/Landkreis Celle), erster Weltmeister der Zweispänner 1985, plante und stellte die Geschirre und Leinen für das Jubiläumsgespann her.
Viel Nervenstärke bei Pferd und Mensch
Auch für Vollprofi Günther Fröhlich war der Weltrekord im Oman eine große Herausforderung. © Fröhlich/equipress
Das Thronfestival war für Fröhlich ein ganz besonderes Erlebnis, der schon einige Pferdefeste im Oman in den vergangenen Jahren erlebte: "Auch wenn die Präsentation oft geprobt wurde, war es kein Vergleich zur Festaufführung. Zu den 28 Schaubildern gehörten nicht nur die 40 Araber unserer Kutsche, sondern 1500 weitere Pferde verschiedener Rassen, 7000 Akteure und 3500 Musiker, und alles ausgetragen auf einem Freigelände von 210 m Länge und 140 m Breite. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir alle auf der Kutsche ein mulmiges Gefühl hatten, denn 40 Pferde immer unter Kontrolle zu halten, ist höchste Konzentration. Für mich war es wieder ein Erlebnis, das Arabische Pferd in seiner Gelassenheit und Ausgeglichenheit an diesem Abend zu erleben. Rundum war es wie ein Märchen aus 1001 Nacht."
Quelle: Fröhlich/equipress