Während es in den 50er-Jahren im Burgenland noch mehr als 20.000 Pferde, die vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, gab, sank die Zahl bis in die frühen 80er Jahre auf nur mehr 1.800 Tiere. Grund dafür war die zunehmende Mechanisierung, das Pferd wurde stetig von Traktoren und anderen Fahrzeugen ersetzt.
Doch seit gut 30 Jahren geht es mit der Pferdewirtschaft im Burgenland wieder stetig bergauf: Heute werden im Burgenland wieder etwa 3.500 Pferde zu Freizeit- und Sportzwecken gehalten. Rund 500 Betriebe sind mittlerweile in der Pferdehaltung und/oder -zucht tätig. Doch auch viele andere Branchen profitieren vom Wirtschaftsfaktor Pferd. "Neben der Landwirtschaft profitierten sicherlich der Tourismus, die Tierärzte und etwa Autohändler, weil man ja auch Anhänger und Zugfahrzeuge braucht", sagt Tamara Hettlinger die Geschäftsführerin des Pferdezuchtverbandes.
Wie Agrarlandesrat Werner Falb-Meixner von der ÖVP bestätigt, beträgt die jährliche Wertschöpfung der Pferdewirtschaft 14 Millionen Euro.
Beliebte Wanderreitregion
Besonders für Reitsport-Touristen hat das Burgenland viel zu bieten. So stehen etwa rund eintausend Kilometer markierte Reitwege für ausgedehnte Wanderritte zur Verfügung. Um diesem gesteigerten Interesse nachkommen zu können, wurden in den vergangenen Jahren vor allem im Südburgenland immer mehr Pferdepensionen eingerichtet.
1.000 Arbeitsplätze dank der Pferdewirtschaft
Die Pferdewirtschaft belebt nicht nur den Tourismus, sondern sichert auch rund 1.000 Arbeitsplätze. Pferdezucht, Pferdeeinstellung und Urlaub am Pferde-Bauernhof bieten den Landwirten eine zusätzliche Einkommenschance. "Wir werden daran arbeiten, dieses Einkommensstandbein unserer bäuerlichen Betriebe weiter auszubauen", so Landesrat Falb-Meixner.