Hat auch Burger King Pferdeburger verkauft? Irische und britische Filialen gehen auf Nummer sicher und entsorgen Millionen von "verdächtigen" Patties. © joo0ey
Über zehn Millionen Burger wurden in Großbritannien in den vergangenen Tagen aus dem Verkehr gezogen, weil sie Spuren von Pferde-DNA enthielten. Ein getestetes Produkt der Supermarktkette Tesco brachte es gar auf unappetitliche 30 Prozent Pferdefleischanteil. Ein Skandal, der vor allem die irische Rindfleisch-Industrie taumeln lässt und große Bedenken über die Vertrauenswürdigkeit der Nahrungsmittelkette und die Nachvollziehbarkeit der Inhaltstoffe von Fleischprodukten aufgeworfen hat - sowohl bei Politikern als auch bei den Konsumenten.
Doch es scheinen nicht nur Einzelhandelsketten betroffen zu sein. Als „reine Vorsichtsmaßnahme“ sollen jetzt auch britische und irische Filialen der Fastfoodkette Burger King Millionen Patties (Fleischlaibchen) der Sorten „Whopper“ und „Angus Burger“ aus dem Verkehr gezogen haben, wie die britische Tageszeitung „Sun“ berichtet. Allerdings sollen die Filialleiter in einer internen Memo angewiesen worden sein die betroffene Ware erst dann endgültig zu entsorgen, sobald Nachschub verfügbar wäre.
Bei Burger King, wo man von einer echten Rückrufaktion freilich nichts wissen will, heißt es, es handle sich hierbei lediglich um eine „freiwillige und vorsorgliche“ Maßnahme. Aufträge mit dem im Zentrum des Skandals stehenden Zulieferer „Silvercrest“, ein Tochterunternehmen der Lebensmittelproduktions-Firma ABP, wurden jedenfalls bereits gekündigt, man arbeite nun „mit Nachdruck daran neue Lieferanten zu finden, die für 100 Prozent pures irisches und britisches Rindfleisch anbieten, das Burger Kings hohe Qualitätsansprüche erfüllt."
Mögliche Kontamination mit Phenylbutazon
Als wäre die Tatsache, dass nicht deklariertes Pferdefleisch in Rindfleischprodukten aufgetaucht ist, nicht schon schlimm genug, wittert Schatten-Umweltministerin Mary Creagh bereits einen neuen Skandal. So seien etliche in Großbritannien und Irland geschlachtete Pferde im vergangenen Jahr positiv auf Phenylbutazon getestet worden. Das zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika zählende Arzneimittel findet in der Pferdemedizin häufig Anwendung, ist innerhalb der EU jedoch bei zur Schlachtung bestimmten Tieren verboten, da der Stoff beim Menschen als krebserregend gilt. Dieser Verdacht erscheint umso beunruhigender, als dass Pferdefleisch-kontaminierte Burger schon seit Jahren im Umlauf sein könnten. Denn bislang hattedie britische Agentur für Ernährungssicherheit Burger nicht auf Pferdefleisch getestet, weil das Fleisch grundsätzlich kein Gesundheitsrisiko für die Bürger darstelle…
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