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Würdevoller Abschied vom treuen Begleiter: Das Pferd wird im Pferdekrematorium Kirchberg so sanft wie möglich auf die letzte Reise geschickt. © Pferdekrematorium Kirchberg

Neues Pferdekrematorium in der Schweiz

Ein Artikel von Pamela Sladky | 10.06.2013 - 00:14
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Würdevoller Abschied vom treuen Begleiter: Das Pferd wird im Pferdekrematorium Kirchberg so sanft wie möglich auf die letzte Reise geschickt. © Pferdekrematorium Kirchberg

"Jeder Mensch nimmt anders Abschied von seinem Haustier", sagt Brigitte Hartmann Imgrüt vom Pferde- und Tierkrematorium im bernischen Kirchberg, das zweieinhalb Stunden von der österreichischen Landesgrenze entfernt liegt. Jeder brauche unterschiedlich viel Zeit, manche möchten beim Einschläfern dabei sein, manche nicht, manche möchten auf der Weide vom Pferd Abschied nehmen, manche führen es selber zum Krematorium und sagen hier in einer kleinen Zeremonie Adieu.

Etwa acht Stunden dauert es, bis im Kremationsofen bei rund 850 Grad Celsius von einem Großpferd nur noch rund 25 kg Asche übrig sind. „Manche Kunden wollen die Asche nach Hause nehmen, begraben, auf der Weide verstreuen oder doch in Kirchberg BE dem Gemeinschaftsgrab beigeben lassen“, erzählt Brigitte Hartmann Imgrüt. Keramikurnen wären aufgrund des hohen Gewichts der Asche allerdings kaum möglich, betont langjährige die Pferdebsitzerin, man greife deshalb für Pferde auf Holzurnen zurück. Die Kremation eines Pferdes schlägt mit rund 2.000 Euro zu Buche.

Auch bisher konnte man Pferde in der Schweiz einäschern lassen, dazu mussten sie vorher jedoch in brennofengerechte Stücke zerteilt werden. Eine Vorstellung, die für viele Pferdebsitzer abschreckend ist. Mit solchen Bildern muss man sich im Pferdekrematorium Kirchberg nicht auseinandersetzen,  der verwendete Brennofen ist groß genug, dass das Pferd in einem Stück bleiben kann. Etwas Vergleichbares gab es bislang nur in Holland.

Tag der offenen Tür

Am Samstag, 22. Juni, von 10 bis 16 Uhr veranstaltet des Pferdekrematorium Kirchberg für alle Interessierten einen Tag der offenen Tür. Die Betreiber Brigitte Hartmann Imgrüt und Peter Imgrüt sowie der Tierarzt Beat Wampfler, die die Pferde vom Tod auf der Weide bis hin zur Asche begleiten, führen durch die Anlage und erklären Abläufe und Möglichkeiten.