14274649350810.jpg

Die diesjährige Parade der Lambacher Pferdewirte wurde vom Tod eines Schulpferdes überschattet. (Symbolfoto) © Tierfotoagentur

Heiße Eisen: Schulpferd an Aortariss gestorben

Ein Artikel von Pamela Sladky | 27.03.2015 - 13:34
14274649350810.jpg

Die diesjährige Parade der Lambacher Pferdewirte wurde vom Tod eines Schulpferdes überschattet. (Symbolfoto) © Tierfotoagentur

Beim letzten Punkt der Vorführung am Sonntagnachmittag, der Schlussparade, brach die Stute Acarda vor den Augen der 2.000 anwesenden Zuseher plötzlich zusammen und verendete noch an Ort und Stelle. Weil als Ursache zunächst noch eine mögliche Druseinfektion im Raum stand, wurde umgehend eine Sektion des Schulpferdes durch den zuständigen Amtstierarzt sowie umfassende Labor- und pathohistologische Untersuchungen eingeleitet und die gesamte Anlage bis zum Vorliegen sämtlicher Befunde geschlossen.

Nun gibt es eine erste Entwarnung. Laut Untersuchungsergebnissen war ein Aortenriss sowie ein Abriss der Nierenarterie für den plötzlichen Tod Acardas verantwortlich. Wie es dazu kam, konnte bislang noch nicht vollständig geklärt werden. Weitere Untersuchungen sind in diesem Zusammenhang noch ausständig. Eine Infektion mit dem für Druse verantwortlichen Streptococcus equi equi konnte jedoch bereits ausgeschlossen werden.

Als Vorsichtsmaßnahme wurden alle Pferde der Zentrums klinisch untersucht, weitere Krankheitsfälle wurden dabei nicht festgestellt. Aus diesem Grund ist die vorübergehende Sperre aufgehoben, das Pferdezentrum ist ab sofort wieder frei zugänglich für Mensch und Tier.

Tod ohne Vorankündigung

Der Tod durch Aortaabriss kommt schnell und in der Regel völlig unerwartet. Nicht immer ist die Ursache für die Ruptur klar, gelegentlich sind Aussackungen der Aorta anzutreffen. Nach einer Studie der Klinik für Pferde der Ludwig-Maximilians-Universität München dürften diese sogenannten Aneurysmen verschiedene Ursachen haben, z.B. ein stumpfes Trauma, Arteriosklerose oder Infektionen durch Parasiten, Bakterien oder Mykosen. Auch angeborene Gewebsschwächen könnten nicht ausgeschlossen werden, heißt es in der Studie der LMU.

Durch Untersuchungen lassen sich Schwachstellen der Aorta in der Regel nicht feststellen. Auch Aneurysmen bleiben meistens unbemerkt. Nur wenn eine abnorme, dauerhafte Veränderung der Gefäßwandschicht in unmittelbarer Nähe des Herzens liegt, kann sie durch einen Ultraschall diagnostiziert werden.