Ein neuer Gesetzesentwurf ermöglicht nun auch in Deutschland sein Pferd einäschern zu lassen. © Jonnysek - fotolia.com
Mit der Änderung des "Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetzes" kommen wir dem Wunsch vieler Pferdehalter nach, die Tiere nach ihrem Tod in einem Tierkrematorium einäschern zu lassen. Bislang gab es diese Ausnahmemöglichkeit, die für Heimtiere schon lange besteht, für Pferde nicht."Eine Nachricht, die den einen oder anderen Pferdebesitzer freuen dürfte. „Das Pferd zählt, anders als Hund und Katze, zu den landwirtschaftlichen Nutztieren. Für Nutztiere war eine Einäscherung bisher nicht erlaubt“, sagt Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in einer Pressemitteilung der FN. „Für viele Pferdebesitzer hat das Pferd aber den Stellenwert eines Haustieres und Familienmitgliedes. Der Gesetzentwurf trägt diesem emotionalen Verhältnis Rechnung. Die Einäscherung bietet nach dem Tod des Pferdes die Möglichkeit einer Tierbestattung, was sich eine zunehmende Zahl von Pferdebesitzern wünscht.“
Großkrematorien selten
Das Tier- und Pferdekrematorium im schweizerischen Kirchberg bietet als eines von wenigen in Europa die Möglichkeit, ein Pferd im Ganzen einäschern zu lassen. © Pferdekrematorium Kirchberg
Auch wenn sich immer mehr Menschen diesen würdevollen letzten Weg für ihr Pferd wünschen, entsprechende Großkrematorien, die es ermöglichen das Pferd in einem Stück einzuäschern, gibt es bislang nur sehr wenige. Einer dieser Großöfen steht im schweizerischen Kirchberg, unweit der österreichischen Grenze. Rund acht Stunden dauert es, bis von einem Großpferd nur noch rund 25 kg Asche übrig sind. Was damit geschehen soll, können die Pferdebesitzer individuell entscheiden. „Manche Kunden wollen die Asche nach Hause nehmen, begraben, auf der Weide verstreuen oder doch in Kirchberg dem Gemeinschaftsgrab beigeben lassen“, erzählt Geschäftsführerin Brigitte Hartmann Imgrüt, die sogar eigene Urnen für die Asche anbietet. Diese sind jedoch aufgrund des hohen Eigengewichts nicht aus Keramik sondern aus Holz. In Kirchberg kostet die Kremierung eines Pferdes rund 2.000 Euro, andere Einrichtungen bieten ihren Service bereits ab 1.000 Euro an.