In Unterseilberg bei Passau sind drei Pferde bei einem Blitzeinschlag getötet worden. Das berichtet die Passauer Neue Presse (PAP) in ihrer Ausgabe vom Freitag. Demnach habe eine Einstellerin des Reiterhofes Göttl nach einem heftigen Gewitter auf einer vom Stall etwas abgelegenen Koppel zwei reglos auf dem Boden liegende Pferde entdeckt. Die übrigen Tiere der Herde seien orientierungslos herumgeirrt, weshalb sie umgehend den Stallbesitzer alarmierte.
Doch für zwei der Pferde kam jede Hilfe zu spät. Die beiden Friesen Jack und Jonny waren beim Eintreffen ihres Besitzers Georg Göttl bereits tot. Ein weiteres Pferd starb wenig später an den Folgen der Überspannung. Bei einigen anderen sei es noch nicht sicher, ob sie wieder genesen, erklärte Göttl gegenüber der PAP.
Gefährliche Blitze
Dass Pferde durch einen Blitzschlag getötet werden, ist gar nicht so selten. Die Tiere reagieren besonders empfindlich auf elektrische Ladung. Das ist von Vorteil, wenn es darum geht, Pferde mittels E-Zaun an Ort und Stelle zu halten. Bei Unwettern mit Blitzschlag kann dies jedoch fatale Folgen haben. Hauptgrund dafür ist die sogenannte Schrittspannung. Der Blitzstrom breitet sich an der Einschlagstelle nach allen Richtungen im Boden aus. Mit zunehmender Entfernung vom Einschlagsort wird damit die auftretende Spannung zwischen zwei Punkten mit gleichem Abstand immer geringer. Da beim Pferd aufgrund seiner Anatomie Hinter- und Vorderbeine jedoch relativ weit voneinander entfernt sind, kann der Spannungsunterschied beträchtlich ausfallen. Die große Gefahr dabei: Je deutlicher der Spannungsunterschied, desto mehr Strom fließt. Deshalb enden Blitzschläge für Pferde häufig tödlich.
Zieht ein Gewitter auf, sollte man Pferde aus diesem Grund am besten in den Stall holen. Das gilt insbesondere für Tiere, die auf freien Weideflächen ohne windgeschützte Senke, Waldfläche oder Unterstand stehen.
ps