Panda ist ein schwarz-weiß geschecktes Pony mit einem ganz besonderen Job. Die sechzehn Jahre alte Stute arbeitet als Blindenpferd. Seit sie knapp drei Jahre alt ist, ist sie für ihre Besitzerin Ann das Wichtigste im Leben. Ann ist seit dem Tag ihrer Geburt blind und in vielen Situationen des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen. Die bekommt sie von Panda. Egal ob im Haushalt, im Supermarkt oder im Straßenverkehr - die Miniature Horse Stute ist stets an Anns Seite und geleitet sie aufmerksam und vorsichtig durch die Herausforderungen des Alltags. „Am Fußgängerübergang stellt sie sich mit dem Kopf auf die linke Seite neben den Ampelmast, damit ich perfekt an den Schalter reichen kann. Das hat sie sich alles selbst beigebracht", berichtet Ann.
Clickertrainerin Alexandra Kurland, die mit Panda bis zum Alter von zweieinhalb Jahren intensiv zusammengearbeitet hat, ist überzeugt, dass die Grundlage für den unbedingten Lernwillen der Stute bereits in ihrer Grundausbildung gelegt wurde. „Ihr gesamtes Training beruht auf positiver Verstärkung. Wir mussten nie strafen – ich denke, das ist auch der Grund, warum Panda auch heute noch mit solchen Eifer bei der Arbeit ist“, so die international anerkannte Pferdetrainerin und Buchautorin.
Für Ann ist Panda ein wundervolles Geschenk. Nach drei Blindenhunden ist sie vom Konzept der Blindenponys vollkommen überzeugt. „Sie ist eine wundervolle Gefährtin und eine großartige Hilfe. Sie ist fast wie eine Tochter für mich. Ich will mir ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen.“
Zum berührenden Video geht’s hier.
Blindenpponys die besseren Blindenhunde?
Blindenponys werden vor allem in den USA immer beliebter. Sie leben dreimal so lange wie Blindenhunde, gelten als belastbar und zuverlässig. Als Fluchttiere sind Ponys besonders aufmerksam und sehen in der Regel zehn bis zwanzig Schritte Voraus. Hunde können nur fünf bis zehn Schritte voraus planen. Durch ihre seitlich am Kopf sitzenden Augen haben sie einen besseren Überblick. Wie ihre bellenden Kollegen können Blindenponys 20 Befehle und mehr erlernen.
Am Ende bleibt aber auch ein Bindenpony immer noch ein Pferd. Und als solches kann es in einer Stadtwohnung nicht gehalten werden. Es benötigt einen Stall und regelmäßigen Auslauf mit Artgenossen, als Ausgleich für seine anspruchsvolle Tätigkeit im Dienste des Menschen.
ps