Wenn tonnenschwere Kolosse über den Turf donnern, die Jockeys ihre Pferde lautstark anfeuern und das Publikum frenetisch jubelt, ist es wieder einmal so weit: Es ist Zeit für das „Annual Clydesdale stakes“, alljährlich im November einer der Höhepunkte auf der Rennbahn in Exeter. Was dieses Rennen so außergewöhnlich macht: Anstelle von langbeinigen Vollblüten bringen bei dieser Gelegenheit mächtige Kaltblüter den Boden zum Beben. Dabei lassen es die Dicken alles andere als gemütlich angehen. Vom Start bis zum Ziel liefern sie sich auf jedem Zentimeter einen spannungsgeladenen Wettkampf.
Als Sieger durfte sich diesmal der elfjährige Sirl feiern lassen. Geritten von Jockey Bryony Frost galoppierte der Fuchs in gewaltigen Sätzen über die Ziellinie - mit einer halben Länge Vorsprung vor seinen Stallkollegen Midge mit Nico De Boinville im Sattel and Salvo unter Jockey Nick Scholfield.
„Das war ein fantastisches Rennen“, freute sich Aileen Ware im Gespräch mit Horse and Hound. Gemeinsam mit ihrem Partner Tim Ancrum stellt die langjährige Clydesdales-Züchterin und Besitzerin der „Adventure Clydesdales Farm“ in Dartmoor Jahr um Jahr ihre schweren Jungs für das außergewöhnliche Turf-Event zur Verfügung. Zum einen unterstützen sie damit eine Spendenaktion für die Flugrettung der Grafschaft Devon. Andererseits dient das Rennen auch als Werbung für die traditionsreiche britische Kaltblutrasse selbst. Denn wie viele andere ursprüngliche Pferderassen ist auch der Clydesdalebestand kontinuierlich rückläufig. „Es gibt immer weniger von diesen wunderbaren Pferden, deshalb ist es umso wichtiger, dass wir sie in der Öffentlichkeit behalten."
ps