Dressur

Dreimal Kür-Finale, dreimal Personal Best und einmal Blech für Österreichs Juniorinnen

Ein Artikel von Redaktion | 22.07.2023 - 19:34
JOEBSTL Floreintina (AUT), Floortje_SL_1192-008-4938.JPG

Florentina Jöbstl und Bodyguard lieferten eine richtig starke Runde ab, die nur um Haaresbreite an der Bronzemedaille vorbeischrammte.
© www.sportfotos-lafrentz.de

Den Auftakt im österreichischen Team machte Katja Lembacher auf Horizont bereits am Freitag. Und diesmal lief es deutlich besser als im Mannschaftsbewerb. 66,5 % lautete das versöhnliche Ergebnis für Lembacher bei ihrer allerersten Europameisterschaft.

Danach zeigte Katharina Zajic im Sattel ihres Fidelio erneut eine tolle Runde und strich auch prompt das nächste persönliches Bestergebnis ein: 70,5 % vergab die Jury für einen Ritt, bei dem das Duo konstant auf hohem Niveau performte. In der Endabrechnung landete Zajic auf Rang 19 und löste damit das Ticket für das Kürfinale der besten 18 (wobei pro Nation maximal drei Reiterinnen startberechtigt sind). Eine großartige Leistung für die Wienerin in ihrer ersten Junioren-Saison.

Noch besser als im Teambewerb lief es für Florentina Jöbstl und Bodyguard. Das Steirer Duo zeigte sich erneut nervenstark, leistete sich keinen Fehler und ritt eine großartige Prüfung mit vielen Highlights. Ganze 24 Mal gab es von den Richter:innen die Wertnote 8,0, unterm Strich wurden es für die beiden 73,971 % - bislang das beste Ergebnis für das Paar in einem Individual Test. Mit dieser Wertung klassierte sich das Duo auch direkt in den Medaillenrängen. Und dann begann das lange Warten und Zittern, ob es sich für einen Platz auf dem Podest ausgehen würde. Ins Bett ging Florentina Jöbstl mit Bronze vor Augen, denn die 14 nach ihr startenden Paare kamen an ihre Wertung alle nicht mehr heran.

Das ging am Samstag vorerst so weiter. Auch Fanny Jöbstl, mit Simsalabim OLD die letzte Starterin der rot-weiß-roten Equipe, kam nicht an ihrer Schwester vorbei. Sehenswert war der Ritt, den die 17-Jährige auf ihrer Oldenburger Stute zeigte, aber allemal. Ohne Verreiten kam das Duo auf starke 72,294 %. Auch das ein neues Personal Best und eine Bestätigung für die konsequente Arbeit, die Fanny und Simsalabim in den vergangenen zwei Jahren geleistet haben.

Für Florentina ging das Zittern weiter und hielt an, bis die Vorjahressiegerin Allegra Schmitz-Morkramer auf Libertad zum Schlussgruß ansetzte. Die Deutsche schob sich mit 76,794 % direkt hinter ihre in Führung liegende Teamkollegin Roase Oatly auf Sommernacht (78,03%) und kickte Florentina Jöbstl aus den Top 3. Für die Steierin wurde es letztlich Blech, der undankbare vierte Platz, nur 0,117 % hinter der Drittplatzierten Lana-Pinou Baumgürtel (GER) auf ZINQ Emma FH.

Für Fanny Jöbstl wurde es Rang elf – damit ist Österreich mit drei Reiterinnen im Junioren Kür-Finale vertreten. Ein historischer Erfolg. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon einmal so viele Reiterinnen für ein U18-Finale qualifiziert hätten“, freut sich Dressur-Referentin Diana Wünschek über geschlossen starke Leistung ihrer Mannschaft. „Natürlich ist es schade, dass sich für Florentina nicht die Bronzemedaille ausgegangen ist, aber das Niveau hier ist unheimlich hoch, hinter diesen drei deutschen Reiterinnen Vierte zu werden, das ist schon ein wirklich schöner Erfolg.“ Was noch in der Kür drin ist? „Die Kür hat ihre eigenen Gesetze, da kann man den Schwierigkeitsgrad erhöhen und das hat Florentina meines Wissens auch vor. So gesehen ist alles möglich!“, meint die Equipechefin.

In der Altersklasse U14 zeigten Sophie Marie Birkmann auf Dollar Deluxe und Anna Bruckberger auf Beautiful Day gute Ritte, Birkmann beendete ihr EM-Debüt mit 71,2 % auf Platz 33, für Bruckberger wurden es 73,8 und Rang 23 und 48 Starter:innen. Auch bei den Children war das Siegerpodest ganz in Schwarz-Rot-Gold gehüllt, es siegte Vivianne Mercker auf Djamalla (83,859 %), vor  Therese Billig auf Faro Shen (82,842 %) und Marie Bernhard auf For Rock G. (81,334 %).

Ergebnisse