Das Gesicht von Pferden ist erstaunlich ausdrucksstark, wie eien britische Studie zeigt. Vielfach ähnelt die equine Mimik der des Menschen. © mexitographer - fotolia.com
Wie die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) berichtet, entwickelte ein Team britischer Forscher ein spezielles Kodierungssystem, das auf der Muskulatur von Gesichtsteilen wie Lippen, Nüstern und Augen basiert um die gesamte Spanne der Gesichtsausdrücke von Pferden in verschiedensten sozialen Situationen umfasst. Insgesamt 17 einzelne „Aktionseinheiten“ konnten die Wissenschaftler beobachteten im Rahmen ihrer Untersuchungen – erstaunlich viele, wie der Vergleich zeigt: Während Menschen über 27 einzelne Gesichtsausdrücke verfügen, gibt es bei Schimpansen noch 13 Variationen, bei Hunden 16.
Sozialverhalten beeinflusst Mimikbandbreite maßgeblich
Die große Bandbreite der equinen Mimik verblüffte selbst die Forscher. „Uns hat das reiche Repertoire an komplexen Gesichtsbewegungen überrascht und wie ähnlich viele davon denen von Menschen sind.“ Bisher sei man davon ausgegangen, dass die Mimik von Tieren umso verkümmerter sei, je weiter sie evolutionsgeschichtlich vom Menschen entfernt sind, fügte Studienleiterin Karen McComb hinzu. „Unsere Forschungen zeigen auf, dass Pferde, die ein komplexes und flexibles Sozialsystem haben, über eine sehr große Palette an Gesichtsausdrücken verfügen." Dies sei ein Hinweis darauf, dass soziale Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf die Evolution der Mimik hätten.
In weiteren Untersuchungen wollen die Forschenden nun untersuchen, wie die katalogisierten Gesichtsausdrücke mit dem emotionalen Zustand der Pferde zusammenhängen.
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