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Obstbäume auf der Koppel sollen in der Ernstezeit großräumig ausgezäunt werden - die reifen Früchte werden von den Pferden zwar mit Vorliebe gefressen, können aber großen Schaden anrichten. © regataFly - fotolia.com

Vorsicht Fallobst

Ein Artikel von Pamela Sladky | 25.09.2015 - 11:32
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Obstbäume auf der Koppel sollen in der Ernstezeit großräumig ausgezäunt werden - die reifen Früchte werden von den Pferden zwar mit Vorliebe gefressen, können aber großen Schaden anrichten. © regataFly - fotolia.com

Besondere Vorsicht ist bei Steinobst wie etwa Zwetschken auf der Pferdeweide geboten. Die Kerne enthalten Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, welches bei der Verdauung - sofern das Pferd den Kern vorher zerbeißt - in giftige Blausäure aufgespalten wird. Noch problematischer wird es, wenn Kerne im Ganzen verschluckt werden. Haben sie sich erst einmal im Verdauungstrakt fesfestgesetzt, können sie dort eine Kolik auslösen.

Besonders beliebt bei Pferden sind Äpfel und Birnen, doch auch sie gelten nur in kleinen Mengen als unbedenklich. Die zum Saftfutter zählenden Früchte sind reich an Fruchtsäure- und Zucker. Beides kann den empfindlichen Pferdedarm schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Sensible Tiere reagieren bei einer Verzehr von mehr als drei, vier Stück häufig mit Durchfall. Zude, steigt auch das Kolikrisiko durch die oft damit verbundene Fehlgärung.

Nicht selten verursachen Äpfel und Birnen bei hastigen Fressern zudem eine lebensgefährliche Schlundverstopfung, die umgehend vom Tierarzt behandelt werden muss.

Allergierisiko bei Wespen- und Bienenstichen

Das reife Obst hat übrigens nicht nur unter den Pferden seine Fans. Auch Wespen und Bienen werden von dem süßen Geruch der Früchte angelockt und können leicht mitgefressen werden. Ein Stich ins Maul oder in den Hals kann lebensgefährliche Folgen nach sich ziehen, wenn Schwellungen  die Luftzufuhr behindern.

Auch wenn Fallobst noch so gut schmeckt - die Nachteile überwiegen die Vorteile klar.  Streuobstwiesen sollten deshalb in der Erntezeit tabu für Pferde sein. Das Risiko, das von einzelnen Bäumen ausgeht, kann durch großzügiges Auszäumen entschärft werden, alternativ bringt das regelmäßige und penible Entfernen des Fallobstes bzw. die zeitnahe Ernte der Früchte an den unteren Ästen zusätzliche Abhilfe.

Wer Fallobst als Abwechslung zum gewohnten Speiseplan verfüttern möchte, sollte sein Pferd langsam daran gewöhnen Mehr als drei Äpfel täglich sollten es allerdings nicht werden um die Darmflora nicht unnötig zu belasten. Schadhafte und fauligen Stellen an den Früchten sollten vorher großzügig entfernt werden.

aid/ps