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Er war Vorbild für Nicholas Evans’ Bestseller-Roman „Der Pferdeflüsterer“ und während der Dreharbeiten zum gleichnamigen Film Coach und Double von Robert Redford. Buck Brannaman, der in den USA seit langem als eine Art Volksheld gilt, zählt als einer der wichtigsten Vertreter des heute weltweit bekannten und praktizierten Natural Horsemanship. © Polyfilm

Buck – Der wahre Pferdeflüsterer ab 31. August im Kino

Ein Artikel von Pamela Sladky | 25.07.2012 - 07:59
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Er war Vorbild für Nicholas Evans’ Bestseller-Roman „Der Pferdeflüsterer“ und während der Dreharbeiten zum gleichnamigen Film Coach und Double von Robert Redford. Buck Brannaman, der in den USA seit langem als eine Art Volksheld gilt, zählt als einer der wichtigsten Vertreter des heute weltweit bekannten und praktizierten Natural Horsemanship. © Polyfilm

Regisseurin Cindy Meehl lernte Brannaman vor acht Jahren während einer seiner Clinics kennen. Und schätzen. Neben seiner außergewöhnlichen Gabe mit Pferden zu arbeiten hinterließen besonders sein respektvoller Umgang mit Mensch und Tier und seine große Menschlichkeit tiefen Eindruck bei Meehl – die Idee einen Film über den großen amerikanischen Pferdeflüsterer, der sein Handwerk bei den beiden Horsemanship-Legenden Tom Dorrance und Ray Hunt gelernt hatte, war geboren.

In der Folge begleiteten Meehl und ihre Team Buck Brannaman über zwei Jahre lang bei seiner Arbeit. Elf Monate im Jahr reist der weltweit anerkannte Pferdetrainer in seinem mit Internet und Satelliten-Fernsehen ausgestatteten Bus quer durch die Staaten, von einem Kurs zum nächsten. Die Szenen die ihn dort erwarten, sind im Grunde immer die gleichen: Menschen kommen zu ihm und hoffen, dass er ihre Pferde-Probleme löst. Nur allzu oft sitzt der Kern des Problems jedoch nicht beim Pferd, sondern bei dessen Besitzer. „Oft helfe ich nicht Menschen bei Problemen mit ihren Pferden, sondern Pferden bei Problemen mit ihren Menschen“, bringt es Brannaman auf den Punkt. Doch auch in solchen Fällen kann der erfahrene Pferdemann helfen, denn er weiß nicht nur bei den Tieren eine große Verwandlung herbeizuführen. Indem die Menschen lernen ihren Umgang mit dem Pferd zu verändern, lernen sie auch, sich selbst neu zu definieren. „Das, was er anbietet, kann das gesamte Leben verändern“, ist Cindy Meehl, die mit "Buck" ihr Regiedebüt gab, überzeugt.

Berührendes Portrait

Problemsituationen gekonnt zu meistern musste Brannaman bereits in frühester Kindheit lernen. Gemeinsam mit seinem Bruder Bill „Smokie“ wurde der junge Dan, alias Buck, schon früh von seinem alkoholkranken und brutalen Vater als Lassokünstler in Westernshows und Werbespots zu Höchstleistungen geprügelt. Mithilfe der Pferde lernte Brannaman später sein Leben trotz Zurückweisungen und Angst auf Vertrauen, Toleranz und Empathie zu stützen.. „Pferde haben mir eine Menge darüber beigebracht, wie ich in der Vergangenheit besser mit Situationen hätte umgehen können“, erzählt er im Interview.

"Buck" ist nicht nur ein Film über Pferde, vielmehr spiegelt er in Rückblicken auch den weiten Weg wider, den der Hauptdarsteller selbst zurücklegen musste. Dabei zeigt er eindrucksvoll, dass „Natural Horsemanship“ kein mystischer Hype ist, sondern eine von starken Persönlichkeiten geprägte Einstellung zum Umgang mit Pferden und – weit darüber hinaus – zum Leben selbst.

Auch Natural Horsemanship hat seine Grenzen

Dass manchmal selbst der beste Horseman an seine Grenzen stößt, zeigt die emotionalste Szene im Film, als ein als bösartig, gefährlich und extrem unberechenbar eingestufter Hengst eingeschläfert werden muss, weil er für seine Umwelt eine zu große Gefahr darstellt. Die Ursache für das Verhalten ist dabei nicht im Pferd, sondern bei der Besitzerin zu suchen, erklärt Brannaman. „Das Schicksal dieses Pferdes war aus einem bestimmten Grund im Film festgehalten. Die Botschaft dahinter ist: egal ob du Pferde hast, oder Kinder, Katzen, Hunde... oder was auch immer, das bedeutet immer auch eine bestimmte Verantwortung. Nicht nur sie zu füttern oder ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten – sondern ihnen den Unterschied von falsch und richtig zu zeigen. Ihnen dabei zu helfen, ihren Weg in unserer Welt zu finden. Ohne dieses Verständnis, kann das Ergebnis katastrophal sein. Wir hoffen, dass die Menschen diesen größeren Zusammenhang verstehen“, richtet Brannaman einen Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Zuseher.

Situationen wie diese stehen natürlich nicht auf der Tagesordnung. Und auch nach dem ersten Kurstag sieht es noch so aus, als gäbe es ein Happy End für den Hengst und seine von Schicksalsschlägen gebeutelte Besitzerin. Doch es sollte sich herausstellen, dass vier Tage einfach nicht ausreichen um derart gravierende Probleme nachhaltig zu lösen. „Ich musste in zwei Tagen die Stadt wieder verlassen. Es gab niemanden, der die Arbeit mit der Frau und ihrem Pferd hätte fortführen können, ohne dabei womöglich getötet zu werden. Der Tod dieses Pferdes hat uns allen viel gelehrt“, gesteht der Trainer im Interview und macht keinen Hehl daraus, dass ihm diese Entscheidung schwer zugesetzt hat.

Preisgekrönt

Cindy Meehls Erstlingswerk ist ein Film, der Eindruck hinterlässt. Beim US-amerikanischen Sundance Festival wurde Buck mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und erhielt beim Zürich Film Festival und beim Bergen International Filmfestival den Preis als Bester Dokumentarfilm. Zwischen den imposanten Bildern, die Brannamans liebevolle und hoch erfolgreiche Arbeit mit den Pferden zeigen, rückt die Regisseurin immer wieder die schwierige Kindheit ihres Protagonisten in den Mittelpunkt. „Buck“ ist nicht nur ein Plädoyer für den gewaltfreien Umgang mit Pferden, sondern auch für ein respekt- und verständnisvolles Miteinander unter Menschen.

Gewinnen Sie fünf mal zwei Karten für Buck

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Buck - Der wahre Pferdeflüsterer kommt am 31. August in die heimischen Kinos. © Polyfilm

Am 31. August startet "Buck – Der wahre Pferdeflüsterer" in den heimischen Kinos. Die Pferderevue verlost dafür fünf mal zwei Tickets. Alles, was Sie dazu tun müssen, ist unsere Gewinnspielfrage zu beantworten:

Bei welchen beiden Horsemen hat Buck Brannaman sein Handwerk im Umgang mit Pferden gelernt?


Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie Ihre Antwort an gewinnspiel@pferderevue.at. Bitte geben Sie auch Ihren Namen und Ihre Adresse an. Einsendeschluss ist der 23. August. Gewinner werden schriftlich verständigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.