Gesundheit

Wie selbst kurze Workouts die Pferdegesundheit verbessern

Ein Artikel von Pamela Sladky | 21.03.2019 - 12:53
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Wenn die Zeit wieder einmal knapp ist: Schon ein kurzer Ritt ist förderlich für die Gesundheit des Pferdes.
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Die Forschungsarbeit, die jüngst im Journal of Veterinary Internal Medicine veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen von leichter Bewegung auf Gewichtsabnahme und Insulinstoffwechsel bei übergewichtigen Pferden und Ponys. Für den Versuch wurden 24 fettleibige Tiere in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe eins wurde auf eine stärke- und zuckerarme Diät gesetzt, in Gruppe zwei wurden die Ponys und Pferde zusätzlich an fünf Tagen pro Woche bewegt. Beim Übungsprogramm setzten die Forscher auf ein Training, das sich selbst unter realen Bedingungen relativ leicht umsetzen lässt: fünf Minuten Schrittreiten, gefolgt von 15 Minuten im flotten Trabtempo und fünfminütigem Schrittreiten zum Abschluss.

Zwölf Wochen lang beobachtete das Team um Nick Bamford von der Fakultät für Tiermedizin und Agrarwissenschaften an der Universität Melbourne die Entwicklung der beiden Gruppen. Das Ergebnis: Der eingeschränkte Futterplan (reduzierte Heumenge, keine Weide, etwas Luzernehäcksel und Sojabohnenmehl sowie ein Vitamin- und Mineralstoffzusatz) wirkte sich auf alle Teilnehmer positiv aus. Die Pferde und Ponys verloren an Gewicht und auch der Body Condition Score verbesserte sich. Davon abgesehen wurde bei den Probanden eine erhöhte Konzentration von Adiponektin im Blut festgestellt. Niedrige Mengen dieses Hormons, das unter anderem für die Aktivierung der Fettverbrennung zuständig ist, gelten als Risikofaktor für Hufrehe. Auch der Insulinspiegel konnte reduziert werden – ein weiterer wichtiger Indikator für ein verringertes Hufreherisiko. Und zu guter Letzt zeigten die Bluttests, dass auch die Konzentration von Leptin, einem Hormon, das in hohen Konzentrationen mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht wird, erreicht werden konnte.

Worin sich die „Diät + Bewegungsgruppe“ von der reinen Diätgruppe unterschied: Auch wenn das moderate Training in Punkto Gewichtsabnahme keine Vorteile brachte, hatte es doch positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere. Besonders deutlich zeigte sich das in der gesteigerten Insulinsensitivität der Pferde, die das Risiko an Hufrehe zu erkranken, weiter herabsetzte. Zusätzlich führten die Kurz-Work-outs dazu, dass die Serum Amyloid A-Konzentration (ein wichtiger Marker für Entzündungen im Körper) zurückging.

Wer also wenig Zeit hat, sollte daran denken: schon mit 25 Minuten moderater Bewegung lässt sich ein wichtiger Beitrag zur Pferdegesundheit leisten – das gilt insbesondere für Moppelpferde und Kandidaten mit Stoffwechselproblemen.