Gesundheit

Equines Sarkoid: Hoffnung dank neuer Impfung

Ein Artikel von Pamela Sladky | 14.04.2021 - 18:10
karzinom6161.jpg

Equine Sarkoide können betroffenen Pferden und deren Besitzer*innen das Leben schwer machen.   © www.Slawik.com

Equine Sarkoide gibt es in unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Sie reichen von warzenähnlich bis großflächig-geschwürig, von kaum erkennbar bis monströs, von fellbedeckt bis hin zu permanent blutig und wund. Schätzungen zufolge soll knapp jedes zehnte Pferd davon betroffen sein.

Zwar können Equine Sarkoide überall am Körper auftreten, bevorzugt sind sie jedoch an dünn behäuteten und wenig behaarten Stellen zu finden. Dazu zählen neben den Innenseite der Oberschenkel und dem Genitalbereich auch das Gesicht – hier vor allem die Ohren und die Region rund um die Augen. Abhängig von Art, Lage und Größe können Sarkoide zu unterschiedlich starken Beeinträchtigungen führen – bzw. die Nutzung als Reit- oder Kutschenpferd einschränken oder sogar gänzlich unmöglich machen. Im Extremfall können Equine Sarkoide auch den Tod des betroffenen Pferdes zur Folge haben.
 

Impfung soll helfen

Behandlungsmethoden gegen das Equine Sarkoid gibt es einige, je nachdem, wo der Tumor sitzt und wie er geartet ist, kommen Salben, Bestrahlung, Kälte oder operative Eingriffe zur Anwendung, oft bleibt der erhoffte Erfolg jedoch aus, eine universelle Behandlungsmethode, die Sarkoide gänzlich und unwiederbringlich beseitigt, gibt es bislang nicht.

Neue Hoffnung im Kampf gegen das Equine Sarkoid verspricht nun ein Impfstoff, der bereits in naher Zukunft verfügbar sein könnte. Bei Sarcomune handelt es sich um eine Immuno-therapeutische Vakzine. Sie wird direkt die Hauttumore injiziert wird, um die natürlicherweise fehlende Immunantwort gegen das Tumorgewebe zu stimulieren. Laut Auskunft der Verantwortlichen an der Vetmeduni Wien werden zwischen einer und drei Impfungen nötig sein, um eine Regression der Tumore zu erreichen.

Als großer Vorteil der Impfung sehen die Forschenden die Tatsache, dass die erzielte Immunität den gesamten Körper umfasst. So könnte verhindert werden, sodass neue Sarkoide gar nicht erst auftreten. Kostenintensive Behandlungen in Vollnarkose mit zugehörigem Anästhesierisiko ließen sich mit der Impfung künftig vermeiden.
 

Teilnehmer*innen für Umfrage gesucht

Noch ist die immun-therapeutische Impfung nicht verfügbar. Vorerst will man  herausfinden, wie groß der Bedarf für den neuartigen Therapieansatz ist. Eine anonyme Online-Umfrage soll helfen, einen genauen Einblick in die Situation der Sarkoid-Verbreitung und deren Behandlung zu erhalten. Pferdebesitzer*innen und Tierärzt*innen werden deshalb gebeten, sich zahlreich daran zu beteiligen.

Zur Umfrage geht's hier.