Frühlingshafte Temperaturen und Vogelgezwitscher wecken in uns momentan die Sehnsucht nach dem Frühling. Gartenbesitzer:innen wissen: Im Winter ruhen zwar Töpfe und Beete, aber die Planung für das nächste Gartenjahr ist in vollem Gange. Viele Kräuter sind nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Pferde heilsam und gesund. Frisch, getrocknet, zu Salben oder Sirup verarbeitet machen sie übers ganze Jahr hinweg eine gute Figur gegen Husten, Hautprobleme oder kleine Wunden, liefern Vitamine im nächsten Winter oder bringen im Frühling und Herbst dem Stoffwechsel des Pferdes auf Touren.
Kein Unkraut: Spitzwegerich, Brennnessel und Giersch
Fast in jedem Garten sprießen von selbst gesunde und wertvolle Pflanzen wie Spitzwegerich, Brennnessel oder Giersch. Giersch und Brennnessel gehören im Frühling zu den ersten grünen Pflanzen, die sich aus der Erde wagen. Die jungen Blätter des Giersch werden um diese Jahreszeit besonders gern von den Pferden gefressen.
Brennnesseln verschmähen die Pferde im frischen Zustand meistens, sind sie aber zumindest etwas angetrocknet, verliert sich der brennende Effekt und die Pferde nehmen sie gerne. Keine schlechte Idee, helfen sie gerade nach dem langen Winter ohne frisches Grün doch bei der Entgiftung, beim Anregen des Stoffwechsels und mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt auch zur Förderung des Immunsystems. Ein Tee aus Brennnesselblättern wirkt äußerlich aufgetragen lindernd bei Hautproblemen und Juckreiz und stärkt auch Fell und Langhaar.
Der Spitzwegerich ist ebenso gesund, wirkt antibakteriell und wird besonders gerne gegen Husten eingesetzt. Dazu kann man ihn frisch oder getrocknet verfüttern oder einen Tee daraus kochen. Eingelegt in Oliven- oder Kokosöl und einige Tage bis Wochen ziehen gelassen entfalten die Blätter ihre entzündungshemmende Wirkung. Das so gewonnene Öl wirkt wunderbar gegen juckende Hautstellen, Insektenstiche und kleine oberflächliche Wunden.
Mediterrane Allrounder: Thymian, Salbei und Lavendel
Ebenso wirkungsvoll gegen Husten und gereizte Atemwege ist Thymian, der sich an sonnigen, eher trockenen und nährstoffarmen Standorten im Garten oder auch gut im Topf gezogen werden kann. Neben seinem herrlichen Duft und guten Geschmack liefert er eine Menge ätherisches Öl, das entspannend auf die Bronchien wirkt, Bakterien und Pilze abtötet und den Schleim aus den Atemwegen löst. Der Thymiansirup gegen den winterlichen Reizhusten gehört in jede Futterkammer und lässt sich auch einfach selbst zubereiten.
Auch Salbei enthält besondere ätherische Öle. Sie fördern eine gute Verdauung und wirken gegen Blähungen. Im Rachenraum unterstützt Salbeitee mit seiner keimhemmenden Wirkung das Abheilen von Entzündungen, zum Beispiel bei Zahnproblemen. Wie jede Heilpflanze sollte man ihn aber nur kurweise einsetzen.
Beliebt und bekannt für seinen Duft und seine entspannende Wirkung ist der Lavendel, der wie seine mediterranen Verwandten gerne warme, sonnige und eher trockene Standorte im Garten hat. Er belohnt dann mit einer reichen Blütenpracht, die sich sehr einfach zu duftendem Lavendelöl verarbeiten lässt. Am besten verwendet man zum Einlegen ein geruchsneutrales Speiseöl, damit das Lavendelaroma zur Geltung kommt. Pferde genießen die beruhigende, wohltuende Wirkung des Dufts sehr – man kann es ihnen zum Beispiel tropfenweise in die Ohrmuscheln oder an die Schläfen reiben. Nebenbei vertreibt das Öl lästige Insekten.
Ein Kraut für jeden Garten
Die Liste an Kräutern, die sich im eigenen Garten oder auch am Balkon und auf der Terrasse in Töpfen einfach kultivieren lassen und Futterplan sowie Stallapotheke bereichern können, ist lange. Pfefferminze, Zitronenmelisse, Rosmarin, Ringelblumen, Fenchel oder Kamille, diverses Wildobst oder „Unkraut“ wie Löwenzahn, Schafgarbe oder Labkraut – der Kreativität beim Gärtnern fürs Pferd sind keine Grenzen gesetzt. Also nicht wie ran an den Kräuergartenplan für den kommenden Frühling!