Jetzt im Herbst sieht man sie überall in der Natur leuchten: Hagebutten, die kleinen, knallroten Früchte der Heckenrose, von denen sogar ein populäres Kinderlied handelt. Das viel besungene „Männlein“ steht jedoch nicht nur im Walde. Egal ob an Hecken und Zäunen, in Gebüschen oder an Waldrändern – die bis zu drei Meter hohen Hagebuttensträucher gedeihen vielerorts wie Unkraut und sind in unseren Gegenden weit verbreitet.
Trotz – oder gerade auch wegen – ihrer weiten Verbreitung wurde die Hagebutte lange kaum geschätzt. Heute weiß man, dass die kleine rote Frucht der Heckenrose ein wahres Füllhorn an Vitalstoffen ist:
1. Vitamin C im Überfluss
Ihr hoher Gehalt an Vitamin C hat der Hagebutte den vielsagenden Beinamen „Zitrone des Nordens“ eingebracht. Tatsächlich enthalten die roten Früchte zwanzigmal mehr Vitamin C als eine vergleichbare Menge Zitronen, was sie gerade in der kalten Jahreszeit zum perfekten Immunsystem-Booster machen.
2. Vitalstoffcocktail von A bis Zink
Auch abseits von Vitamin C sind Hagebutten regelrechte Vitalstoffbomben. Sie enthalten eine ganze Sammlung lebenswichtiger Vitamine, von A und E über Vitamine des B-Komplexes bis hin zu den Vitaminen K und P, darüber hinaus hohe Konzentrationen an Beta-Karotin und Flavonoiden. Und auch Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Eisen, Kupfer, Magnesium, Natrium, Phosphor und Zink sind in ansehnlichen Mengen vertreten.
3. Natürlicher Schmerzkiller bei Gelenksproblemen
Vor allem ihr hoher Gehalt an Galaktolipiden hat der Hagebutte in den vergangenen Jahren zu neuer Beliebtheit verholfen. Die Komplexverbindungen aus Fettsäuren und Zucker reduzieren bei Gelenksproblemen und Arthrose die Schmerzempfindlichkeit und sorgen für mehr Beweglichkeit. Dank ihrer bemerkenswerten entzündungshemmenden Eigenschaften, die bereits mehrfach in Studien belegt wurde, haben sich Hagebutten als wirksame und dabei völlig natürliche Hilfe bei Pferden mit arthritischen Problemen bewährt.
4. Gut für die Hufe
Bei Pferden, die regelmäßig mit Hagebutten gefüttert werden, lässt sich bisweilen ein verbessertes Hufwachstum beobachten. Die enthaltenen Vitalstoffe sorgen für eine gesteigerte Durchblutung der Kapillargefäße und der Huflederhaut, was sich insbesondere bei Hufrehepatienten und Risikokandidaten günstig auswirkt.
5. Glänzendes Fell und elastische Haut
Hagebutten sind reich an ungesättigten Fettsäuren mit einem idealen Verhältnis von Omega 6 und Omega-3 Fettsäuren. Sie sorgen für eine elastische und schuppenfreie Haut und schönen Fellglanz.
6. Wirksam gegen Darmparasiten
Neigen Pferde immer wieder zu Wurmbefall, kann die Hagebutte auch hier gute Dienste leisten. Der Grund dafür sind ihre haarigen Kerne, die Darmparasiten ganz und gar nicht schätzen. Sie behindern die Entwicklung der Würmer und treiben sie aus. Gleichzeitig sorgen die natürlichen Pektine in der Hagebuttenschale dafür, dass sich die Darmschleimhaut wieder regenerieren kann.
7. Gesunde Belohnung für Kalorienbewusste
Die säuerlich-süß schmeckenden Hagebutten werden von Pferden in der Regel gerne gefressen. Aufgrund ihres hohen Anteils an Vitalstoffen und ihrer handlichen Größe eignen sie sich deshalb auch gut als Leckerliersatz – ganz besonders bei leichtfuttrigen Pferden und solchen mit bestehenden Stoffwechselproblemen (EMS, Cushing, Hufrehe).
Dass Hagebutten eine wertvolle Nahrungsergänzung sind, wussten schon die Vorfahren unserer heutigen Hauspferde. Über viele Jahrtausende hinweg dienten die kleinen roten Früchte den Wildpferden in Europa und Asien während der kalten Jahreszeit als gesunde Bereicherung des Speiseplans. Auch heute noch fressen Pferde Hagebutten direkt von den Büschen, wenn sie bei einem Ausritt, auf der Weide oder im Winterauslauf die Möglichkeit dazu bekommen.
Wer seinem Pferd Hagebutten verfüttern will, kann diese sammeln, auf ein saugfähiges Tuch legen und an einem warmen Ort über mehrere Tage hinweg trocknen lassen. Wichtig ist, die Früchte regelmäßig zu wenden, damit sie nicht zu schimmeln beginnen. Wem das zu viel Arbeit ist, der kann Hagebutten auch einfach fix und fertig kaufen. Viele Futtermittelhersteller führen die Superfrucht mittlerweile in ihrem Sortiment – als ganze Frucht getrocknet, geschrotet oder gemahlen, in Pulver- oder Pelletform.