Pferde in der Stadt

Droht Wiener Fiakern das Aus?

Ein Artikel von Pamela Sladky | 15.10.2018 - 12:23
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Die Fiaker in der Wiener Innenstadt sind vielen ein Dorn im Auge.
© fotolia.com

Wie die Austria Presseagentur am Montag meldete, muss sich der Petitionsausschuss im Rathaus derzeit mit der Forderung eines Fiakerverbots auseinandersetzen. Hauptgrund für den aktuellen Vorstoß der Bezirksvorstehung ist allerdings nicht der Tierschutz, sondern das liebe Geld.

Rund 750.000 Euro sollen jährlich für Schäden anfallen, die durch die Beschläge der Pferde an den Straßen verursacht werden. Zwar trage die Stadt einen Teil der Kosten, für das Bezirksbudget sei die Pflege der Fiakerrouten dennoch eine erhebliche Belastung, heißt es in der Stellungnahme der Bezirksvorstehung. Diese Extrakosten will man nun nicht länger tragen. Angedacht wird deshalb, die Fiaker künftig verstärkt in die Pflicht zu nehmen. Außerdem soll geprüft werden ob Kunststoffbeschläge Abhilfe für das Problem schaffen.

Fiaker sollen Kosten übernehmen

Unabhängig davon, ob eine vernünftige Alternative zum Eisenbeschlag gefunden wird oder nicht, sollen die Fiakerbetriebe in Zukunft die Sanirungskosten für die Straßen aus eigener Tasche bezahlen. Denn, so heißt es im Positionspapier der City, „Es ist nicht einzusehen, warum der Bezirk diese Branche mit derart hohen Summen fördert“.

Zur Kasse bitten will man die Fiakerunternehmen auch für die notwendige Säuberung der Straßen. Durch die anfallenden festen und flüssigen Ausscheidungen der Pferde würden Handel und Gastronomie regelmäßig beeinträchtig.

Sukzessiver Abbau der Stellplätze

Derzeit gibt es für die Innere Stadt 116 Platzkarten. Geht es nach der Bezirksvorstehung, sind das eindeutig zu viele. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es regelmäßig zu Regelverstößen wie die Überbelegung von Standplätzen und die Missachtung von Fahrverboten komme. Abgesehen davon seien die Fiaker dem Image der Stadt aufgrund der regelmäßig aufflammenden Tierschutzdebatten längst nicht mehr zuträglich.

In einem ersten Schritt will man deshalb die Platzkarten reduzieren. Auch das langsame Auslaufen der Konzessionsvergaben und "somit das schrittweise Ende der Fiaker" sei "vorstellbar". "Sollten die oben erhobenen Forderungen nicht erfüllt werden, wird dies jedenfalls unterstützt", heißt es vonseiten des Bezirks.