Das Indoor Brabant im niederländischen ’s-Hertogenbosch, am kommenden Wochenende Schauplatz der letzten Dressur-Weltcupetappe und des prestigeträchtigen Rolex Grand Slam der Springreiter, wird nach behördlicher Anordnung vor leeren Zuschauerrängen abgehalten. Nationale Prüfungen wurden bereits aus dem Programm gestrichen. Immerhin, einen kleinen Trost gibt es für die Fans: Die Bewerbe werden via Livestream übertragen. Zumindest am Bildschirm wird man also mitverfolgen können, wer die Siegerrunde in der leergefegten Brabantenhalle anführen darf.
Zuschauer, allerdings in sehr reduziertem Maß, wird es beim Signal Iduna Cup in Dortmund geben. Ab heute werden in der Westfalenhalle Spring- und Dressurprüfungen geritten, vor maximal 1000 Zusehern, wie die Veranstalter in einer Medienmitteilung bekanntgaben. Für Österreich sind in Dortmund Katharina Rhomberg (CSI3*) und Ulrike Prunthaller am Start. Für die Bartlgut-Bereiterin geht es beim CDI5* in der Westfalenhalle bereits um eine mögliche Olympiaqualifikation.
Lage in Österreich
In Österreich teilte die Bundesregierung am Mittwoch mit, dass bis 3. April Indoor-Veranstaltungen auf 100 und Outdoor-Veranstaltungen auf 500 Personen beschränkt werden sollen. Diese Maßnahme trifft unweigerlich auch den Reitsport. In einer ersten Reaktion haben sich einige Veranstalter zu einer Absage geplanter Turniere entschlossen, andere, wie das CSN-B Stadl Paura von 13. bis 15. März oder das Outdoor Opening im Magna Racino von 26. bis 29. März werden stattfinden, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
OEPS streicht Absage-Gebühr
Eine generelle Absage von Reitsportveranstaltungen sieht der OEPS aus heutiger Sicht als nicht notwendig an. Derartige Verordnungen seien Sache der Bezirksverwaltungsbehörden als Gesundheitsbehörden erster Instanz. Dennoch hat man beim Meeting des OEPS-Präsidiums am Mittwoch in Laxenburg einstimmig beschlossen, auf Absage-Gebühren in Zusammenhang mit dem Coronavirus zu verzichten. Bei offenen Fragen zur konkreten Abwicklung werden Veranstalter aufgefordert, sich direkt mit dem Büro des OEPS in Verbindung zu setzen.
Auch bei der Bundes-Sportorganisation ist man sich der schwierigen Situation bewusst. „Niemand will, dass sich Leute bei Sportveranstaltungen anstecken, dass es hier zu einer Verbreitung des Virus kommt. Wir haben also für die Maßnahmen (der Bundesregierung) Verständnis. Andererseits ist für die betroffenen Vereine und Verbände eine finanzielle Entschädigung für entgangene Einnahmen notwendig“, wird Sport Austria-Präsident Hans Niessl zitiert. Diesbezüglich werde man so schnell als möglich die nötigen Gespräche führen, um finanzielle Verluste abpuffern zu können.
Aktuelle Turnierabsagen
Österreich
CSN Hetzmannsdorf/NÖ von 21. bis 22. März
CVN Velm/NÖ von 27. bis 29. März
Innsbruck-Igls/T von 28. bis 29. März
Italien
CSI Gorla Minore von 11. bis 15. März
CEI Carovigno von 13. bis 15. März
CSI Gorla Minore von 18. bis 22. März
CDI Ornago von 19. bis 22. März
CSI Arezzo von 16. bis 22. März
CRI Cremona von 23. bis 28. März
CSI Arezzo von 23. bis 29. März
CSI Gorla Minore von 25. bis 29. März
CCI Pratoni del Vivaro von 26. bis 29. März
CDI San Giovanni von 26. bis 29. März
CEI Vivaro von 27. bis 28. März
CSI Gorla Minore von 1. bis 5. April
CVI Fossalta di Portogruaro von 9. bis 12. April
CCI Montelibretti von 9. bis 12. April
Deutschland
CSI, CDI, CPEDI Mannheim von 25. April bis 5. Mai
Tschechien
CAI Kladruby nad Labem von 14. bis 19. April
Frankreich
CSI Villers Vicomte von 18. bis 22. März
CSI Saut Hermès von 20. bis 22. März
Spanien
CDI Madrid 20. bis 22. März