Mit 1. Mai darf in Österreichs Pferdeställen der Reitbetrieb wieder aufgenommen werden, Ausritte sind ab diesem Zeitpunkt ebenso wieder möglich wie Unterricht. Allerdings ist die Wiedereröffnung der Reitställe an einige Verhaltensmaßregeln gebunden. Denn nach wie vor gilt es, eine Ausdehnung der Corona-Pandemie weiterhin so gering wie möglich zu halten. Zu diesem Zweck hat der Österreichische Pferdesportverband eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet. Sie sollen ReitstallbetreiberInnen, -besitzerInnen sowie ReiterInnen und TrainerInnen in der kommenden Zeit als verbindliche Vorgaben dienen und dazu beitragen, Covid-19-Erkrankungen weitgehend zu verhindern.
Die wichtigsten Empfehlungen im Überblick:
Dem/der BetreiberIn/BesitzerIn der Anlage obliegt das Hausrecht und damit die Verpflichtung, für die Einhaltung der geltenden Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen zu sorgen.
So wie beim Einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und an anderen öffentlichen Orten gelten auch beim Aufenthalt im Stall und hier insbesondere in den Sattelkammern, auf den Stallgassen und in den Sanitärräumen gewisse Hygiene- und Abstandsregeln (2 Meter). Ob hier das Tragen eines Mundschutzes notwendig sein wird, hängt von den jeweils gültigen behördlichen Vorgaben ab. Empfohlen wird jedenfalls, dass unmittelbar nach dem Betreten der Anlage auf direktem Weg der Sanitärbereich aufgesucht wird, um entsprechend gründlich die Hände zu waschen und ggf. zu desinfizieren, bevor weitere Gegenstände angefasst werden können. Einweghandtücher sind zu bevorzugen.
Ausritte sind nur alleine oder in kleinen Gruppen bis maximal 5 Pferd-Reiter-Paare erlaubt. Dabei müssen die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden. Laut Vizekanzler Werner Kogler sollten diese beim Hintereinanderreiten mit Zunahme der Geschwindigkeit deutlich größer gehalten werden als der gängige 1- bis 2-Meter-Abstand. Hintergrund: Je schneller sich eine Person bewegt, desto größer ist die Wolke an Aerosolen, die sich hinter ihr bildet. Grund dafür ist der Windschatteneffekt, wie eine belgische Studie gezeigt hat. Lt. Kogler sei beim Nebeneinanderreiten die Gefahr einer Ansteckung geringer.
Der Aufenthalt im Pferdebetrieb ist auf die Zeit der Sportausübung (Ausritt/Ausfahrt und zur Vorbereitung des Pferdes oder Gespannes) und auf die notwendige Versorgung des Pferdes zu beschränken.
Laut OEPS-Empfehlung hat der/die BetriebsleiterIn bzw. verantwortliche VereinsvertreterIn dafür zu sorgen, dass laufend dokumentiert wird, welche Personen zu welchen Zeiten am Training bzw. Reitunterricht teilnehmen, um die einzelnen Pferde nachweislich den Reitern zuordnen zu können. Dazu sind die Daten von TrainerIn, SchülerInnen und Pferden festzuhalten.
Reitunterricht für Anfänger soll bis auf weiteres aus Sicherheitsgründen nicht angeboten werden.
In allen Sparten sind beim Training bzw. Unterricht gleichzeitig max. 5 Teilnehmer erlaubt – diese Maximalzahl gilt unabhängig davon, ob die anwesenden Pferd-Reiter-Paare miteinander trainieren bzw. Unterricht haben oder nicht.
Enger Kontakt z.B. im Bereich der Aufstiegshilfe oder als Sicherheitshilfe zwischen TrainerIn und ReiterInnen (z.B. Therapeutisches Reiten, Pas de deux – Kürtraining) ist zu vermeiden.
Werden beim Training Funkgeräte verwendet, ist dafür zu sorgen, dass jede/r SchülerIn eigene Kopfhörer verwendet.
Auch bei der Bezahlung sind Kontakte tunlichst zu vermeiden.
Vorbereitungskurse für Sonderprüfungen (praktisches Reiten und Theorie) unterliegen ebenfalls den Covid-19-Beschränkungen der Bundesregierung und den Empfehlungen des OEPS.
Kantinen, allfällige Umkleidekabinen sowie Duschen im Innenbereich dürfen nicht benützt werden und sollen geschlossen bleiben. Es wird empfohlen, dass ReiterIn und ReitschülerIn bereits ausgerüstet/umgezogen auf die Anlage kommen.
Beim Aufenthalt in sämtlichen Räumen ist die Anzahl der Personen auf behördliche Vorgaben zu beschränken.
Die Empfehlungen des OEPS im Originalwortlaut gibt es hier als Download.
