In memoriam

Abschied eines Sirs

Ein Artikel von Eva Morawetz | 15.01.2021 - 08:28
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Letzter seiner Art: Arnim Basche wird als „Stimme des Pferdesports“ und als Autor herausragender Reportagen und Porträts aus der Pferdewelt unvergessen bleiben. © RALF BACKER

Arnim Basche war der Pferderevue seit ihrer zweiten Ausgabe in Freundschaft verbunden, ihm verdanken wir zwei unvergessene Serien über Pferde, die Geschichte schrieben – „Helden des Turf“ (13 Folgen) und „Legendäre Pferde“ (50 Folgen) – sowie zahlreiche Texte, die sich mit Kunst, Kultur, Geschichte oder Persönlichkeiten der Pferdeszene befassten. Zuletzt beschenkte er uns mit einem Text zum 100-jährigen Bestehen der Lipizzanerzucht in Piber, erschienen in der Oktoberausgabe 2020. Basches Texte stechen heraus, durch profundes Wissen, durch sprachliche Eleganz, durch Herzblut, das in jeder Zeile spürbar wird. Was seine Texte so wohltuend abhebt vom Gros der Sportberichterstattung, ist der Anspruch „… den Leser nicht mit Ergebnissen zu überschütten, sondern ihm auch Lesestoff zum Genießen in Form lebendiger erzählter Geschichten anzubieten.“ Für die Serie „Legendäre Pferde“ wurde ihm das Silberne Pferd, der Medienpreis des Deutschen Reiter- und Fahrerverbandes (DRFV) für außerordentliche journalistische Leistungen, verliehen – eine von zahlreichen Auszeichnungen, die Basche für seine Reportagen, Fernsehsendungen, Artikel und Bücher rund um das Pferd und den Pferdesport zuteil wurden.

Geboren am 9. September 1934 in Dresden als Sohn eines Zollsekretärs und Kavalleristen, saß Arnim Basche schon mit drei Jahren im Sattel – allerdings gehalten von seinem Vater. Seine Liebe zu Pferden und sein Interesse am Pferdesport wurden früh begründet und hielten ein Leben lang an – und prägten auch seine Arbeit. Nach vier Semestern Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Berlin brach Basche sein Studium ab und schlug eine journalistische Laufbahn ein, seine erste Reportage als Sportredakteur des Westdeutschen Rundfunks (WDR) im Jahr 1961 handelte vom Union-Rennen in Köln. 1963 stieß er zum Moderatorenteam der ARD-Sportschau. Seit 1971 war Basche freier Mitarbeiter beim ZDF, für das er ab 1972 auch die Moderation des Aktuellen Sportstudios übernahm, 1973 wurde er Studioleiter für Sport beim ZDF. Im Laufe seiner Karriere hat er u. a. die Reitbewerbe bei sieben Olympischen Sommerspielen kommentiert – mit allen Größen des Pferdesports war er vertraut, wenn auch vor der Kamera immer per Sie. Unbestechlich und objektiv sprach er auch heikle Dinge vor laufender Kamera an, nicht immer zur Freude seines Interviewpartners. Sein Herz allerdings hat immer dem Vollblüter gehört, so Basche 2012 in Hoppegarten.

Auch nach seiner Pensionierung im Jahr 1999 blieb Arnim Basche dem Pferdesport mit zahlreichen Publikationen treu, auf Rennbahnen und bei pferdesportlichen Großereignissen war er stets ein gerne gesehener Gast, dessen Meinung und Kommentar gefragt war. Unser Mitgefühlt gilt seiner Frau Renate, die ihm über 60 Jahre lang zur Seite stand, und seinen beiden Söhnen.